Überfallene Filialleiterin: „Ich dachte, das war’s“

Die Polizei hat die Supermarkt-Räuber von Urdenbach gefasst. Jetzt erzählt das Opfer (59) von dem Überfall.

Düsseldorf. Die Polizei hat die drei Täter geschnappt, die am 16. Mai den „Nah und Gut“-Supermarkt in Urdenbach überfallen und dabei mehrere tausend Euro erbeutet hatten (WZ berichtete). Nur wenige Tage nach der Festnahme erzählt die Filialleiterin (59) nun, wie sie den Angriff erlebt hat.

Es sei Alltag gewesen, wie immer. Nur sei sie an diesem Tag später mit der Geldtasche zur Bank aufgebrochen als sonst.

Nachgehakt

„Ich hatte schon einen Verdacht, denn als ich zu meiner Kassiererin sagte, ich müsste noch einmal weg, hat das im Laden nur ein Mann mitbekommen, der wusste dann, dass ich zur Bank fahre.“ Tatsächlich ergaben die Ermittlungen der Polizei, dass einer der Festgenommenen, ein 43-Jähriger, die Frau ausspioniert hatte.

Seine Komplizen, 20 und 21 Jahre alt, schlugen am Hinterausgang zu. „Ich hatte dort mein Auto geparkt. Als ich rauskam, hat mir einer sofort Mund und Nase zugedrückt, meinen Kopf gegen die Wand gepresst. Ich bekam keine Luft mehr. Ich hatte Angst vorm Ersticken und dachte, das war’s jetzt“, berichtet die Überfallene.

Schließlich habe der Täter, der ihr die Tasche entrissen hatte, gesagt „Da ist drin, was wir suchen“, und der Mann ließ von ihr ab. Dass die Polizei die aus dem Drogenmilieu bekannten Räuber geschnappt hat, ist ihr eine große Genugtuung. Dem Trio vor Gericht in die Augen sehen zu müssen, mache ihr nichts aus. Genau wie die Arbeit im Supermarkt.

„Ich bin zum Glück ein harter Brocken. Ich habe keine Angst, dass so etwas noch einmal passiert“, sagt sie. Mit ihren Mitarbeitern spricht sie ganz offen über den Überfall: „Seitdem verlassen wir immer alle gemeinsam den Markt. Keiner muss Angst haben.“