Düsseldorf Ulmenclub: Der Umbau kommt gut an

Stadt hatte 40 000 Euro investiert — etwa in neue Leitungen und Bodenbeläge, aber auch Sitzecken und einen Brennofen.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Der Jugendclub in der Ulmenstraße ist seit über 40 Jahren eine Institution im Viertel. Am Freitag gab es dort allen Grund zum Feiern: In den vergangen acht Monaten wurde das Jugendzentrum komplett saniert. Neue Bodenbeläge und Elektroleitungen wurden verlegt, eine neue Heizung wurde eingebaut, für einen Teil der Zeit war der Club sogar komplett geschlossen. Die Stadt hat dieses Projekt mit insgesamt 40 000 Euro gefördert.

In der großen Halle, dem Herzstück des Clubs, strömt jetzt durch die neuen, riesigen Fenster viel Licht herein. Von der Decke hängen bunte Lampen, eine gemütliche Sitzecke lädt zum Entspannen ein. Und es bleibt noch genug Platz für eine Bühne, auf der die Jugendlichen am Freitag ihre eigenen Songs präsentierten.

Der Brennofen im Kreativraum funktioniert wieder und auch das kleine Fitnessstudio des Clubs wurde neu ausgerüstet. „Endlich haben wir einen großen Spiegel für die Tanzstunden“, freut sich die 11-jährige Angelina. Gemeinsam mit ihren Freundinnen ist sie fast jeden Tag hier.

Die Mädchen besuchen die gegenüberliegende Realschule. Im Jugendzentrum haben sie nicht nur Spaß, sondern essen auch zu Mittag und werden bei den Hausaufgaben betreut. Der ehemalige Leiter Stefan Gesell ist am Freitag ebenfalls zu Besuch. Ihm gefällt die neue Gestaltung des Treffpunkts sehr: „Die Räume wirken hell und freundlich. Viel besser als vorher.“ Er erklärt, warum der Jugendtreff so beliebt ist: „Wir sind hier mitten im Wohngebiet und super zu erreichen. Der Ulmenclub ist einfach Teil der Nachbarschaft.“

Der 21-jährige Kojo kommt schon seit elf Jahren in den Ulmenclub. Gemeinsam mit seinen Freunden nimmt er hier seine Rapsongs auf. Für ihn ist der Ulmenclub schon fast ein zweites Zuhause: „Die Atmosphäre ist total familiär. Jeder gibt jedem die Hand.“ Kojo findet es gut, dass die Jugendlichen ihre Freizeit dort verbringen können und nicht auf der Straße herumhängen. „Dort wird sonst viel Mist gebaut.“

Auch Musik nimmt im Ulmenclub eine wichtige Stellung ein. Vor zehn Jahren wurde hier das Projekt „UC Records“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Betreuern schreiben die Jugendlichen Lieder und nehmen diese im hauseigenen Tonstudio auf. „Durch die eigene Musik können sie sich ausdrücken, ihre erste Liebe oder die Trennung der Eltern verarbeiten“, erzählt Leiterin Claudia Eisenblätter.

Weil das Projekt gerade Jugendlichen mit Migrationshintergrund eine Stimme gibt, gewann der Ulmenclub vor einigen Jahren bereits den Düsseldorfer Integrationspreis.

Claudia Eisenblätter erklärt das Ziel ihrer Arbeit: „Gerade die älteren Jugendlichen werden von der Schule ja nicht den ganzen Tag betreut. Wir möchten ihnen einen Rückzugsort bieten und Vertrauenspersonen sein. Hier können sie auch über Probleme sprechen, die Zuhause nicht gehört werden.“