Unfallvermeidung: Poller gegen Falschabbieger

Stadt stellt sie an 50 Orten auf, um Unfälle mit Bahnen zu verhindern.

Düsseldorf. Erst in der vergangenen Woche gab es wieder einen Straßenbahnunfall in Düsseldorf . Ein VW Golf war auf der Berliner Allee mit einer Bahn der Linie 701 kollidiert. Bei weitem kein Einzelfall. Allein 2011 gab es im Stadtgebiet 138 Unfälle mit Straßenbahnen. Die traurige Bilanz: zwei Tote, mehr als 100 Verletzte.

Schuld daran hat aber in den wenigsten Fällen die Rheinbahn. Meist sind es Autofahrer, die verbotenerweise wenden oder abbiegen und dabei die Bahnen übersehen. Um das Risiko derartiger Zusammenstöße zu minimieren, setzt die Stadt nun auf neue Poller, die an Orten aufgestellt werden, an denen Autofahrer gern und oft die Straßenbahnschienen kreuzen.

Zwar wissen die meisten Fahrer allein durch entsprechende Schilder, dass das Abbiegen oder Wenden an diesen Stellen verboten ist, doch wer unter Zeitdruck ist oder sich verfahren hat, nimmt die Verkehrsregeln nicht immer so genau. „Schilder allein scheinen manche nicht vom unerlaubten Abbiegen abhalten zu können. Jetzt werden die Verkehrsregeln deutlicher sichtbar“, sagt Roland Hahn, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, der dieses Verhalten „nicht nur verboten, sondern vor allem gefährlich“ nennt.

Zwar komme es nicht täglich zu Unfällen mit Straßenbahnen, „wenn es aber kracht, dann gleich richtig, mit schweren Verletzungen und erheblichem Sachschaden“, weiß Hahn. Deswegen sei es nun an der Zeit, eine „neue Offensive mit baulichen Maßnahmen“ zu starten. In den vergangenen zwei Wochen wurden die ersten Poller aufgestellt, insgesamt sollen sie bald an rund 50 Stellen im gesamten Stadtgebiet stehen — unter anderem auch am Graf-Adolf-Platz und am Hauptbahnhof.

Jacqueline Grünewald, Pressesprecherin des ADAC Nordrhein, unterstützt die Maßnahme: „Manche hält nicht mal ein kleiner Bordstein ab. Die Poller sind deshalb eine gute Möglichkeit, um Schäden abzuwenden.“