US-Schuhe für die Polizeihunde

Sicherheit: Die Verletzungsgefahr durch Glas soll gebannt werden.

Düsseldorf. Butcher und Aduril werden sich nie daran gewöhnen. Ihr Instinkt sag: Schuhe an Pfoten sind unnatürlich, und entsprechend unsicher bewegen sich die beiden belgischen Schäferhunde auf dem Pflaster der Altstadt. Die Kunststoff-Schläppchen mit Gummisohle sollen die Polizeihunde künftig bei Einsätzen mit Glasbruch vor Verletzungen schützen. Acht von insgesamt 20Hunden werden seit dem Frühjahr darin trainiert. Gestern wurde die neue Sicherheitsmaßnahme, welche die Polizei aus dem Internet von einem US-Hersteller bezieht, erstmals demonstriert.

Eine Minute, 50 Sekunden braucht Hundeführer Rüdiger Pesch, um Butcher die Schuhe anzuziehen. Das ist allemal schneller, als mit Scherben übersäte Tatorte wie bislang mit Matten auszulegen. "Es kann ja nicht sein, dass wir bei einem Einsatz noch überlegen müssen, ob wir überhaupt mit den Hunden rausgehen können", sagt Polizeihauptkommissar Detlef Lauer. An Karneval und zur Großen Kirmes dürfte diese Entscheidung bisher stets zum Schutz der Tiere getroffen worden sein. Nach Auskunft von Polizeisprecher André Hartwich jedenfalls hat sich noch nie ein Tier an einer Scherbe verletzt.

Wenn heute die Türkei gegen Deutschland spielt, stehen Hunde und Hundeführer Gewehr bei Fuß. Das wäre der erste Einsatz für Butcher und Anduril. Bislang haben sie sich nur zu Übungszwecken im lästigen Schuhwerk bewegt. "Wenn die Tiere einen Befehl bekommen, vergessen sie diese Unzulänglichkeit", erklärt Lauer. Sie lassen sich während des Einsatzes nicht beirren. Beschuhtes Streife laufen bleibt ihnen aber erspart. "Das wäre zu belastend für die Tiere", sagt Lauer.

Die Düsseldorfer Polizei ist die erste Behörde in NRW, die auf Hunde-Schuhe setzt. Anfragen kamen bereits aus Japan und Südafrika. Nur Schlittenhunde sind geübte Schuhträger. So schützen sie sich beim Sommertraining, denn Asphalt mögen ihre an Schnee gewöhnten Pfoten gar nicht.