Vier Fragen an . . . Street-Künstler L.E.T.

L.E.T. (Foto) ist der erfolgreichste Streetart-Künstler Deutschlands. Seinen bürgerlichen Namen möchte er nicht veröffentlicht sehen. Er stellt bis zum 29. März in der Galerie Kellermann aus.

Foto: Schaller

Streetart stellt an sich selbst oft einen gesellschaftskritischen Anspruch? Welchen Anspruch haben Sie an Ihre Kunst?

L.E.T.: Ich finde, die meiste Streetart hat keinen gesellschaftskritischen Anspruch. Es wäre auch schnell langweilig, überall den gehobenen Zeigefinger oder die Moralkeule zu sehen. Mein Anspruch an meine eigenen Bilder ist, ob ich es ein paar Tage mit ihnen in einem Zimmer aushalte oder ob sie mich nerven und ich wieder von null anfange. Das passiert häufiger.

Sie arbeiten viel mit Paste-Ups (Plakaten). Weshalb?

L.E.T.: Weil die Zeit auf der Straße knapp ist. Ein Paste-Up habe ich in zwei Minuten an der Wand. Ich kann nicht nachts, mitten in der Stadt zwei oder drei Stunden ein Bild machen, ohne dass die Polizei vorbeikommt. Für das Paste-Up brauche ich in der Vorbereitung aber genauso viel Zeit, das vergessen Menschen oft, für die die Arbeiten auf Papier weniger wert sind.

Wonach entscheiden Sie, an welcher Stelle Sie ihre Paste-Ups anbringen?

L.E.T.: Das Bild und der Hintergrund müssen einfach zusammenpassen. Es ist schade, wenn man viel Arbeit in sein Bild steckt und dann nur wegen des Umfelds das Ganze nach nichts aussieht und die Arbeit deshalb untergeht.

Was inspiriert Sie und Ihre Kunst?

L.E.T.: Bier, hehe. Es gibt viele Streetart-Künstler auf der ganzen Welt, die hunderte verschiedene Richtungen und Techniken anwenden und tolle Arbeiten machen. Alleine deren Sachen zu sehen macht mir Spaß und inspiriert mich täglich neu. win