Besondere Beziehungen „Düsseldorf ist für Warschau der wichtigste Städtepartner“
Düsseldorf · Rafal Trzaskowski ist Warschauer Stadtpräsident und gehört zu den profilierten Politikern in Polen. Zum 35. Geburtstag der Städtepartnerschaft kam er in die Landeshauptstadt. Was er im Jan-Wellem-Saal sagte.
Der Ehrengast, der sich an diesem Vormittag in das Goldene Buch einträgt, hält viel von der Stadt am Rhein. „Düsseldorf ist eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Partnerstadt“, sagt Rafal Trzaskowski. Der 52-Jährige ist Stadtpräsident von Warschau und führt – wie die Oberbürgermeister in Deutschland – damit auch die Verwaltung der polnischen Hauptstadt. In seiner Heimat ist Trzaskowski ein politisch profilierter Mann, der als Kandidat der Bürgerplattform 2020 bei der Wahl zum Staatspräsidenten gegen Andrzej Duda angetreten war.
Mit Düsseldorf teile Warschau einige der Herausforderungen, denen sich die großen Städte stellen müssen: die Schaffung von mehr Grün, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Integration von Zuwanderern. Dass Polen hier mit der Ansage seines aktuellen Regierungschefs, das Asylrecht auszusetzen für Aufregung sorgte, kommentiert er am Rande der Veranstaltung im Jan-Wellem-Saal im Gespräch mit der Redaktion so: „Es geht hier nicht um normale Migration, sondern um einen hybriden Krieg, der auf Kosten dieser Menschen gerade geführt wird. Meiner Einschätzung nach will der Regierungschef dafür den Blick schärfen und die Partner in Europa wachrütteln.“
Die besondere Vertrautheit und Freundschaft mit Warschau stellte auch Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) in den Mittelpunkt. Die nun zu Ende gehende Warschau-Woche habe dies mit ihren Konzerten, Tanzworkshops und politischen Diskussionen eindrucksvoll unterstrichen. „Bürger, die an diesen Veranstaltungen teilgenommen haben, konnten die Seele ihres schönen Landes besser kennenlernen“, sagte er, nachdem er kurz zuvor dem Gast das Gemälde von der Schlacht um Worringen, in deren Folge Düsseldorf die Stadtrechte erhielt, näher erläutert hatte.
Nach der Warschau-Woche, die anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Partnerschaft veranstaltet wurde, ziehen die Organisatoren vom Internationalen Büro ein positives Resümee. Mehr als 900 Bürger hätten sich zu den 21 Veranstaltungen angemeldet, sagt Sonja Nickel, die die Woche mit organisiert hat. Darüber hinaus seien allein für das große Konzert am Mittwochabend in der Tonhalle mehr als 1600 Tickets verkauft worden.