Werbung für die wachsende Stadt

„Notfalls abreißen und neu bauen“, sagt OB Elbers mit Blick auf die Immobilien am Seestern. In Cannes ist Düsseldorf der „Shootingstar“.

Düsseldorf. Show gehört dazu. Am Anfang und Ende der Düsseldorf-Präsentation dröhnt „Der Rhythmus meiner Stadt“ aus den Boxen des 135 Quadratmeter großen Standes der Stadt. Das Lied der Gruppe Bilk zum Eurovision Song Contest soll Lust auf das Lebensgefühl einer pulsierenden Stadt machen.

Das geschieht nur ein paar Takte, denn dann stehen Fakten und Zahlen auf der Partitur des Tages. Elbers zeichnet das Bild der allseits prosperierenden Metropole am Rhein, die sogar bundesweit eine Führungsrolle einnimmt.

Beeindrucken soll dies auf der weltgrößten Immobilienmesse an der Cote d’Azur vor allem Investoren: Immobilien für 1,4 Milliarden Euro wechselten 2014 in Düsseldorf den Eigentümer, keine andere deutsche Stadt erzielt eine höhere Wertschöpfung pro Arbeitskraft: 90.000 Euro pro Kopf.

Das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut nennt Düsseldorf in Zusammenarbeit mit einer Studie der Berenberg-Bank den deutschen Shootingstar. In keiner anderen Stadt sei das Bruttoinlandsprodukt pro Arbeitnehmer so stark gestiegen wie in der NRW-Landeshauptstadt.

Viele bunte Bilder belegen die Aufbruch- und vor allem Ausbaustimmung: Airport-City, Belsenpark, Vodafone-Campus, Unternehmerstadt und vor allem Kö-Bogen sind wichtige, aber längst nicht alle Beispiele. Neue Bilder aus Quartier Central und Le Flair zeigen u.a. ein neues Dreischeibenhaus namens DreiEins, zwar nur rund 20 Meter hoch, aber architektonisch sehr reizvoll an der Franklinbrücke gelegen — mit Freitreppen ins neue Viertel.

Elbers weiß, dass all die neuen Bauprojekte nicht ausreichen, um die weiter steigende Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt zu befriedigen. Deswegen ist er punktuell für Wohnhochhäuser, legt aber dennoch größten Wert auf genug Freiräume und ausreichend Grün. „Sonst ist die Lebensqualität bedroht.“

Mit Planungsdezernent Gregor Bonin versucht er, die Investoren davon zu überzeugen, Wohnen und Arbeiten stärker zu verschränken. „Man sollte mehr Mut haben“, sagt Elbers. „Am Seestern bin ich beispielsweise dafür, auch einige Bauten abzureißen und für eine stärkere Durchmischung und Belebung zu sorgen. Der Supermarkt und die Kita gehören als Infrastruktur dann aber dazu.“

Es müssen so viele Projekte angestoßen werden, weil die Projekte unterschiedliche Geschwindigkeiten haben. So entstehen hinter der Metro 1.000 neue Wohnungen und der Entwickler Pandion plant nun zwar das dritte Wohnhochhaus im Quartier Central, aber die Königskinder an der Speditionstraße muten mittlerweile an, als hätte sie Sisyphos höchstpersönlich geplant. Ursache ist die Auseinandersetzung mit der Hafenwirtschaft. Mittlerweile hofft Elbers auf einen Baubeginn 2012.