Wie es im Wehrhahn-Prozess weitergeht
Am Freitag sollen vier der Opfer des Anschlags aussagen — und ein Zeuge, der sich erst jetzt gemeldet hat.
Der erste Tag nach der Prozesspause fiel knapp aus, für den nächsten Verhandlungstag aber werden wichtige Zeugen im Prozess um den Wehrhahnanschlag erwartet: Am Freitag sagen erstmals vier der Opfer, die bei dem Anschlag vor 18 Jahren verletzt wurden, aus. Einer von ihnen schwebte damals in Lebensgefahr. Außerdem hat die Staatsanwaltschaft einen weiteren ehemaligen Mithäftling von Ralf S. geladen. Auch ihm soll der Angeklagte im Gefängnis in Castrop-Rauxel von dem Anschlag erzählt haben. Warum der Mann sich offenbar erst jetzt gemeldet hat, ist unklar.
Zwei Wochen lang war der Prozess um den Bombenanschlag am Wehrhahn unterbrochen, nachdem der Angeklagte Ralf S. aus der Untersuchungshaft entlassen worden war. Der 51-Jährige erschien am Dienstag „vermummt“ zur Verhandlung. Unter seinem Kapuzenpullover trug er ein Käppi und eine Sonnenbrille, um nicht auf dem Gang erkannt zu werden. Erst im Saal legte Ralf S. die Sachen ab.
Einziger Zeuge war ein Bundeswehroffizier, der ehemalige Vorgesetzte des Angeklagten. Der sollte nach seiner Vernehmung durch die Polizei mit Ralf S. telefoniert haben. Das jedenfalls hatte der 51-Jährige behauptet. Dieses Telefonat hatte es aber nie gegeben, wie Ralf S einräumte. Er habe möglicherweise etwas verwechselt, so seine Erklärung.