Der „OB-Einflüsterer“ Peter Kluth hört auf
Anwalt und Sportexperte gibt sein Ehrenamt im Rathaus wie geplant auf.
Peter Kluth, der Geschäftsführer der städtischen Holding und einflussreiche Berater von Oberbürgermeister Thomas Geisel, gibt sein Ehreamt im Rathaus auf. Das hat Geisel gestern auf Anfrage bestätigt. Er betonte freilich, dass Kluth überhaupt nicht im Streit gehe, sondern diesen Schritt lange zuvor intern angekündigt habe.
Immerhin steht damit erneut eine wichtige personelle Veränderung im engsten Umfeld des OBs an, erst Ende Mai hatte Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld überraschend ihren Job quittiert. Es hatte ihr „an einer breiten Vertrauensbasis, beidseitiger Loyalität und Ehrlichkeit sowie einem kollegialen und fairen Arbeitsumfeld“ gefehlt.
Solche Konflikte schlummern hinter der Personalie Kluth jedoch nicht. Seine Entscheidung habe allein private Gründe, das Verhältnis zu Geisel sei unbelastet, heißt es unisono im Rathaus.
Das bestätigt der OB auch im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Entscheidung seines Beraters sei ihm bereits seit Monaten bekannt gewesen. „Er geht mir aber nicht ganz verloren, als Freund nicht und auch nicht als Berater.“ Ein neuer Geschäftsführer der Holding sei noch nicht in Sicht. Ob der neue Geschäftsführer auch ehrenamtlich oder hauptamtlich arbeiten werde, stimme man jetzt mit der Kämmerei ab. Er sei sich darüber hinaus sicher, dass Kluth dem Sport in der Stadt weiterhin eng verbunden bleibe.
Das wird der Ex-ART-Leichtathlet und Zehnkämpfer gewiss. Keineswegs hat Kluth bei der Förderung der Sportstadt Düsseldorf übrigens nur mit Geisel und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche eng zusammengearbeitet, sondern auch mit CDU-Sportpolitiker Stefan Wiedon, wie der gegenüber der WZ ausdrücklich betont.
Peter Kluth begann seine ehrenamtliche Beratertätigkeit für Geisel als Wettschuld, weil er im Wahlkampf 2014 darauf gesetzt hatte, dass Geisel verlieren würde, was der bekanntlich nicht tat. Schnell wurde er im Rathaus zum „Schatten-OB“ aufgeblasen, Manchen in der CDU, aber auch in der FDP ging der flotte Anwalt und Sportfunktionär auf die Nerven, weil er mehr Einfluss habe (und das auch zeige), als ihm als Laie ohne Mandat zustehe. Kluth selbst ließ solche Kritik stets an sich abperlen und mischte sich danach erst recht ein. So engagierte er sich nicht nur stark für den Auftakt der Tour de France, sondern feuerte Geisel auch auf einem ganz anderen Gebiet munter an: im jahrelangen, verbisen geführten Sparkassenstreit um die Ausschüttung an die Stadt.