Die Pegel steigen Stadt Düsseldorf bereitet sich auf Weihnachtshochwasser vor

Düsseldorf · An den Weihnachtstagen droht in Düsseldorf ein neues Hochwasser. Der Rheinpegel soll diesmal noch höher steigen als am vergangenen Wochenende.

Die Schutzwand an der Unteren Rheinwerft wird nun bis März stehen bleiben. Am Wochenende werden Pegel über acht Meter erwartet.

Foto: Christoph Schroeter

(csr) Das Hochwasser am dritten Adventswochenende war schlussendlich recht unspektakulär. Nicht einmal sieben Meter hatte der Pegel in der Spitze erreicht. Über die Weihnachtsfeiertage erwartet die Stadt höhere Wasserstände und bereitet sich vor. Am Donnerstagmorgen steht Frank Heuner vom Stadtentwässerungsbetrieb in seiner neonorangenen Jacke am Durchgang vom Unteren Rheinwerft zum Alten Hafen. „Ab Freitag werden die Rheinpegel steigen“, erklärt Heuner. „Wir erwarten in der Prognose für den 27. und 28. Dezember eine Hochwasserwelle, die ungefähr bei acht Metern bis 8,50 Metern liegt.“ Das sei das Signal, aktiv werden zu müssen, um die Düsseldorfer Altstadt vor dem Hochwasser zu schützen.

Und so sind seit 8 Uhr morgens Mitarbeiter der Firma Fenners aus Neukirchen-Vluyn damit beschäftigt, die Hochwasserschutzwand zwischen Unterem Rheinwerft und der restlichen Altstadt aufzubauen. Zuerst werden drei vertikale Stützen fest am Boden verschraubt, dann horizontal Aluminiumträger eingeschoben. „Für das Hochwasser, das wir erwarten, würden wahrscheinlich ein oder zwei der horizontalen Träger ausreichen“, sagt Heuner. Aber man baue die Wand immer komplett auf. „Sonst könnten Altstadtbesucher hier auf dumme Ideen kommen.“ Außerdem bleibe die Wand bis zum Abschluss der Hochwassersaison Ende März stehen – und da wisse man ja nicht, was noch alles kommt. Sinken die Pegel, öffne man einen Durchgang.

Aktuell am Donnerstagmittag liegt der Rheinpegel bei 5,64 Meter, erreicht er in den kommenden Tagen mit 7,10 Meter die Hochwassermarke I, gibt es erste Einschränkungen für die Schifffahrt. „Die sind aber noch nicht dramatisch, die Schiffe müssen dann nur etwas langsamer und ein wenig mehr in der Flussmitte fahren“, so Heuner. Grundsätzlich habe sich an der Hochwassersituation in den vergangenen Jahren nichts geändert. „Auswirkungen durch den Klimawandel sehen wir hier noch nicht.“

Würde man auf die Schutzmaßnahmen – wozu etwa auch das Absperren der Düssel-Zuläufe in den Rhein gehört – verzichten, könnte es nicht nur in der Altstadt zu Überschwemmungen kommen, so Heuner. „Wasser in Rohrleitungen, Flüssen oder Bächen würde rückwärts fließen und dann hieße es im Hinterland ‚Land unter’.“ Alle, die zu Weihnachten auf ein Schauspiel am Rheinufer in der Altstadt hoffen, dürften jedoch enttäuscht werden. „Das wird kein besonderes Hochwasser“, sagt Heuner. Die bislang letzten wirklich signifikanten Hochwasser habe es 1993 mit einem Pegel von 10,24 Meter und 1995 mit 10,32 Meter gegeben. „Davon sind wir diesmal weit entfernt.“ Der Fluss werde höchstens „ein bisschen aufs Untere Rheinwerft schwappen“.