Wirte und Schützen demonstrieren gegen Rauchverbot
Am 15. Juni gibt es einen Protest gegen die Regelung — auch die Karnevalisten werden dabeisein.
Düsseldorf. Seit dem 1. Mai verbringt Peter Kallen, Chef vom Café a Gogo in Pempelfort, einsame Nächte: „Das Geschäft nach Mitternacht hat nicht abgenommen, es ist zusammengebrochen.“ Denn seit in der Musikkneipe nicht mehr geraucht werden darf, klagen viele Wirte über massive Umsatzeinbußen. „Vor allem die Nacht-Gastronomie“, so Kallen, der regelmäßig Live-Konzerte veranstaltet.
Nun regt sich Protest gegen das Rauchverbot. Am 15. Juni wollen Wirte, Karnevalisten und Schützen gemeinsam demonstrieren, um die Landesregierung zu einer Lockerung des Gesetzes zu veranlassen. Organisiert wird der Protest von Willi Helmus, dem Wirt des Altstadt-Lokals „Till’s Eleven“.
Unterstützt wird er auch vom Carnevals Comitee. „Ich habe auch von mehreren Vereinspräsidenten gehört, dass sie mitmachen“, so CC-Präsident Josef Hinkel. Er befürchtet zum Beispiel, dass der halbe Saal ständig leer sein könnte, wenn die nächste ARD-Fernsehsitzung aufgezeichnet wird, weil die Besucher draußen gerade qualmen.
Auch Wilhelm Bernschlaus wird protestieren. Der Wirt der Gaststätte Kaiserhof an der Westfalenstraße in Rath hat bereits seit Tagen ein Banner mit der Aufschrift „Wir lassen uns das Rauchen nicht verbieten“ vor dem Lokal aufgehängt — mit dem Zusatz: „Helmut Schmidt Freundeskreis.“ „Wir haben fünf Gehbehinderte als Stammkunden, die müssen wir zum Rauchen immer nach draußen fahren. Das geht doch gar nicht.“
Auch sein Kollege Patrick Tschöke von der Kneipe „Zur Alten Apotheke“ an der Bücherstraße in Urdenbach sagt: „Viele unserer Gäste bleiben zu Hause.“ Tschöke spricht von Einbußen in Höhe von bis zu 40 Prozent. Weniger dramatisch sind die Zahlen der Kontrollen. „Die Leute halten sich an das Gesetz“, sagt Ordnungsamtschef Michael Zimmermann. Nach Kontrollen wurden bislang gerade mal in sieben Kneipen Raucher entdeckt — und es gab nur 18 Hinweise.