1,2 Milliarden Euro: Messe investiert in ihre Hallen
Gerade wird die Halle 12 saniert, es folgen 10 und 11. Bis zum Jahr 2030 will die Messe rundum erneuert haben.
Düsseldorf. Die Messe Düsseldorf vermittelt Top-Trends und aktuellste High-Tech-Errungenschaften zwischen Ausstellern und Gästen. Und das im Geschäftsjahr 2012 erneut erfolgreich, wie die aktuellen Zahlen belegen. Doch die Verantwortlichen des Konzerns müssen sich selbst ordentlich strecken, um auf dem Markt am Ball zu bleiben. „Wir wollen unser ganzes Messegelände auf den neuesten Stand bringen“, erklärt Clemens Hauser, Prokurist und Bereichsleiter Technik der Messe Düsseldorf.
600 Millionen Euro investiert die Messe deshalb bis zum Jahr 2030. Die Hallen auf dem rund 100 Hektar großen Gelände stammen aus den 70er Jahren — sie sind entsprechend in die Jahre gekommen. „Vor allen Dingen müssen wir den Brandschutz ertüchtigen“, erläutert Hauser.
Mit der Sanierung der ersten Ausstellungshallen ist bereits im Jahr 2002 nach der Absegnung eines entsprechenden Masterplans begonnen worden. Die Hallen 4, 5, 13 und 14 sind deshalb bereits komplett fertig. Im Sommer dieses Jahres wird auch Halle 12 modernisiert sein. Etwa 600 Millionen Euro sind dafür laut Hauser bereits investiert worden. Die Gesamtinvestition wird sich 2030 also auf rund 1,2 Milliarden Euro belaufen haben.
Das Prinzip der Erneuerung ist bei allen Hallen gleich: Sie werden entkernt und erhalten anschließend neue IT- und Klimatechnik. Besonders wichtig: die richtige Dämmung. „Dadurch können wir große Mengen an Energie sparen.“ Durch die bereits sanierten Gebäude habe die Messe so 20 Prozent Energie in den Jahren 2008 bis 2010 einsparen können. Konkrete Zahlen will Hauser nicht nennen, da ständig steigende Energiekosten den tatsächlich reduzierten Verbrauch relativierten.
In den kommenden zwei Jahren stehen nur die Hallen 10 und 11 zur Modernisierung an. „Unsere Messen müssen schließlich weiter abgewickelt werden“, sagt der Prokurist über den langatmigen Sanierungsfahrplan. Aussteller und Gäste sollen eben nicht den Eindruck bekommen, sie seien auf einer Baustelle zu Gast.
Große Auszeiten für die Sanierungsarbeiten gibt es deshalb unter anderem durch die „K“ (Kunststoff- und Kautschukmesse vom 16. bis 23. Oktober 2013), die Medica (20. bis 23. November 2013) und die Interpack (8. bis 14. Mai 2014).
Gestemmt werden die Investitionen durch eigene Finanzmittel der Messe, die mehrheitlich (56,5 Prozent) der Stadt gehört. Die liquiden Mittel sind deshalb — und wegen der Schuldentilgung — im vergangenen Jahr von 155 Millionen auf 123 Millionen Euro zurückgegangen. Doch laut Messechef Werner Dornscheidt gehört das zum Programm: „Wir reinvestieren stets unsere Gewinne, um aus eigener Kraft zu wachsen.“