Düsseldorf Zepunkte: „Das wird mein größtes Lebensziel sein“
Radprofi Ruben Zepuntke hofft als Lokalmatador auf den Start der Tour de France 2017 in Düsseldorf. Schon jetzt trainiert er für das Ereignis.
Düsseldorf. Für Ruben Zepuntke ginge mit dem Start der Tour de France 2017 in seiner Heimatstadt Düsseldorf ein Traum in Erfüllung. Der 22-Jährige ist Sohn von Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, die seit 2014 in der Landeshauptstadt im Amt ist. Im Gespräch mit der WZ äußert sich Ruben Zepuntke auch über die Alltagssituation für Radfahrer in Düsseldorf.
Herr Zepuntke, was würde für Sie der Start der Tour de France 2017 in Düsseldorf bedeuten?
Ruben Zepuntke: Die Tour de France in Düsseldorf wäre für mich als Lokalmatador eine besondere Motivation, an einem Grand Départ teilzunehmen . . .
. . . ihr Kollege Marcel Sieberg witzelt als sechsfacher Teilnehmer der Tour de France schon, sie könnten drei Monate vorher nicht mehr schlafen.
Zepuntke:Wenn ich daran denke, dass mich mein Team an den Start schickt, bin ich jetzt schon aufgeregt. Das wird mein größtes Lebensziel sein. Ich bin hier aufgewachsen, hier zur Schule gegangen, nicht auszudenken wenn ich hier mit einer Nummer auf dem Rücken zur Tour an den Start gehen könnte. Das ist wie für einen Fußballer die Weltmeisterschaft — oder einen Bergsteiger der Aufstieg zum Mount Everest.
Aber Sie trainieren noch nicht wirklich schon mit diesem Ziel?
Zepuntke: Doch, natürlich. Im Januar trage ich meine ersten Rennen in Australien aus. Aber ich glaube nicht, dass ich schon für die Tour 2016 aufgestellt werde. Vielleicht weiß ich nach der dreiwöchigen Spanienrundfahrt Vuelta a Espana mehr.
Trainieren Sie auch in Düsseldorf?
Zepuntke: Nein, hier kann man ja nicht wirklich trainieren. Aber als Sprungbrett, um zu guten Trainingsstrecken zu kommen, ist Düsseldorf hervorragend geeignet. Deshalb haben wir uns auch entschieden, hier wohnen zu bleiben.
Ich fahre in Düsseltal los, wo ich noch bei meiner Mutter wohne, und fahre dann zumeist vom Rhein aus Richtung Niederrhein. Aber auch die Deiche sind hervorragend geeignet. Da kann man richtig schnell fahren.
Bleiben wir mal in Düsseldorf. Wie nehmen Sie die Stadt aktuell als Fahrradstadt wahr?
Zepuntke: Es hat sich in den vergangenen Jahren unwahrscheinlich viel getan. Man spürt, dass es immer mehr Radfahrer gibt. Allein in meinem Freundeskreis haben sich alle ein Rennrad gekauft — na ja, das könnte auch an mir liegen.
Und strukturell. Wie ist es um die Sicherheit bestellt?
Zepuntke: Es gibt auf jeden Fall Straßen, wo sich etwas tun muss.
Zum Beispiel?
Zepuntke: Da kann man viele Beispiele nennen. Man sollte nicht die Radwege auf die Bürgersteige legen. Grundsätzlich befürworte ich das Kopenhagener Modell. Dort werden die Straßen je zur Hälfte für Autofahrer und Radfahrer geteilt. Dass dies in dieser Größenordnung hier nicht durchgeführt werden kann, ist klar. Aber in diese Richtung sollte die Verkehrspolitik gehen.