„Willkommen bei den Schumanns“, leuchtet es in roter Schrift auf der Leinwand im Saal des Heinrich-Heine-Instituts. Gefeiert wird an diesem Abend die Auszeichnung mit dem „German Design Award 2025“ für das Schumann-Haus, schräg gegenüber an der Bilker Straße. Das Ausstellungskonzept der Res D Design und Architektur GmbH wurde in der Kategorie „Excellent Architecture – Fair and Exhibition“ ausgezeichnet. Die Trophäe gab es im Februar auf der Ambiente-Messe in Frankfurt.
Mit dem Schumann-Haus sei auf der „Straße der Romantik und Revolution“ ein weiterer viel beachteter Meilenstein hinzugekommen, sagte Miriam Koch, Düsseldorfs Beigeordnete für Kultur und Integration. Acht engagierte Bürger hätten der Stadt den entscheidenden Schubs gegeben, dieses Museum zu verwirklichen. Sechs Millionen Euro habe man investiert. Seit November 2023 könne man dort in die Welt der Schumanns eintauchen und ihr Familienleben beim zunächst wenig erfreulichen Start in Düsseldorf nachvollziehen. Umso schöner, dass dieses Haus nun preiswürdig geworden sei.
In der Begründung der Jury für den „German Design Award“ heißt es: „Die Gestaltung der Dauerausstellung im ehemaligen Wohnhaus der Schumanns verbindet historische Authentizität mit moderner musealer Inszenierung. Atmosphärische Möbelstücke und interaktive Stationen schaffen ein immersives Erlebnis, das die romantische Epoche fühlbar macht.“ Tina Kortmann, Architektin und Jurymitglied, beleuchtete die maßgeblichen Kriterien für die Auszeichnung, darunter das Gesamtkonzept, die Relevanz des Entwurfs, der ästhetische Ausdruck und die Besucherqualität. Der Award wird seit 2012 verliehen, um herausragende Designs zu würdigen. Bewerbungen aus aller Welt sprechen für seine Bedeutung.
Zum Anspruchskonzept von Res D Design und Architektur gehöre es, möglichst viele Menschen zu erreichen und ihnen Partizipation und Interaktion zu verschaffen, führte Rebecca Schröder aus und erwähnte das Neanderthal-Museum in Mettmann und das neu eröffnete Konrad-Adenauer-Forum in Berlin. Beim Schumann-Haus habe das Gebäude eine zentrale Rolle gespielt, die Farbe Blau als wiederkehrendes Element spiegele die kreative Epoche der Romantik wider.
Anschaulich schilderte Res-D-Partner Ingo Plato anhand von Fotos den Gestaltungsprozess, beginnend 2017 in einem „verbastelten Haus“, noch dazu unter Denkmalschutz. Die Sanierung war ein mühseliger Prozess, bis schließlich in der ehemaligen, 1852 bezogenen klassischen Altbauwohnung der Familie Schumann im Obergeschoss acht Räume entstanden. Jedem Individuum habe man einen spendiert, sagte Plato. Die Besucher spazieren zu Robert, Clara, den Kindern, den Zeitgenossen, bis hin zu Abschied, Krankheit und Tod. Plato berichtete, wie die Exponate, vielfach aus dem Heinrich-Heine-Institut, ihre neue Heimat fanden, etwa Claras Schwanenfeder-Cape, Roberts Siegelring, das Steckenpferd der Kinder, die Reiseapotheke, Partituren: „Wir haben unsere Ideen skizziert und eingebracht“, sagte er. „Und wenn sie dann in Erfüllung gehen, ist das eine Genugtuung.“
Herbert Hennig vom Förderverein Schumann-Haus erinnerte an das bürgerschaftliche Engagement bei der Museumsgründung. Auf dieses preisgekrönte Kleinod könne die Stadt stolz sein. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin von Heinrich-Heine-Institut und Schumann-Haus, verwies auf den Dreiklang mit dem Palais Wittgenstein auf der „Straße der Romantik und Revolution“ und versprach: „Wir werden den Ausbau zum Kulturquartier weiter vorantreiben.“