Programm von DB Hochdahl hat jetzt einen Zukunftsbahnhof
Erkrath · Der Hochdahler Haltepunkt fällt immer wieder durch Müll und verschmierte Wände unangenehm auf. Jetzt ist sauber gemacht und einiges modernisiert worden.
Die Ankündigung der Stadt hatte Mitte November 2024 im Mobilitätsausschuss aufhorchen lassen: Dem S-Bahnhof Hochdahl, der oft genug negativ auffällt, wollen Bahn und Stadt künftig mehr Aufmerksamkeit widmen. Mit einer saftigen Förderung von 482.000 Euro plus Stadtanteil von 190.000 Euro werde an der Barrierefreiheit gearbeitet und das Areal habe es darüber hinaus in das Programm „Zukunftsbahnhof“ der DB geschafft. Alles in allem solle der Bahnhof zum Vorzeigeobjekt werden.
Geplant wären etwa ein Getränkeautomat, komfortablere Sitzbänke und Neandertal-Motive als schmückende Elemente. „Das wird ein richtig toller Bahnhof“, hieß es von der Stadt, die parallel und auf eigene Kosten die Radunterstände erneuern will, damit der Bahnhof insgesamt schöner wird. Zuletzt hatte es für Hochdahl im VRR-Stationsbericht schlechte Noten gegeben: 2023 sind den Prüfern zerfledderte Pizzakartons und Schmierereien aufgefallen. Vor der Aufzugtür lag Müll, den man mit der Fußspitze beiseiteschieben musste, um den Aufzug nutzen zu können. Auch eine überdimensionierte Friedenstaube und sehenswerte Wandbilder hatten die zweitschlechteste Wertung – „entwicklungsbedürftig“ – nicht abwenden können.
Jetzt meldet die Stadt Vollzug in Sachen Aufbesserung. In den vergangenen Monaten habe die Deutsche Bahn in Abstimmung mit der Stadt zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Der Haltepunkt Hochdahl gelte ab sofort als sogenannter „Zukunftsbahnhof“, der Standards zu Attraktivität, Kapazität und Nachhaltigkeit im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erfülle. Nicht nur das optische Erscheinungsbild des S-Bahnhofs sei aufgewertet worden. Auch Mobilitätsinfrastruktur und Barrierefreiheit wären verbessert worden.
Die umfangreichste Veränderung gab es demnach in der Unterführung, die jetzt von modernen und hellen LED-Lichtern ausgeleuchtet wird und neue Fliesen bekommen hat. Die von lokalen Künstlern gestalteten regionalen Graffiti im Eingangsbereich sind noch da, wurden aufgefrischt oder erweitert. Auf dem Weg zum Bahnsteig können Reisende nun weitere Symbole mit regionalem Bezug zum Neandertal sowie dem dazugehörigen Museum erkennen: Die Treppengeländer weisen je nach Blick- und Gangrichtung Mammuts oder die Evolution des Menschen auf. Für die Treppen gab es einen neuen Handlauf.
Bei der Planung wurde auf Komfort gesetzt
Für mehr Komfort sollen ein Getränke- und Snackautomat sowie zusätzliche Wetterschutzhäuschen und Sitzgelegenheiten sorgen. Einen verbesserten Service biete das größere dreizeilige Display, das über die nächsten abfahrenden Züge und Abfahrtszeiten informiere. Eine akustische Ansagefunktion ist per Knopfdruck abrufbar. „Unsere Maßnahmen haben zu einer spürbaren Aufwertung des Hochdahler S-Bahnhofs geführt. Auch wegen der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Erkrath und den sich noch anschließenden städtischen Maßnahmen ist der Bahnhof in Hochdahl einer unserer Prototypen für eine ganzheitliche Bahnhofsentwicklung“, betont Sonja Kosche, Bahnhofsmanagerin der Deutschen Bahn für den Raum Düsseldorf. Bahnsteige, Zugänge und Umfeld seien gleichermaßen berücksichtigt worden. Nach diesem Vorbild würden auch weitere Bahnhöfe künftig attraktiver gestaltet, um mehr Menschen für die Bahn zu begeistern. Im Zuge der Modernisierung wurden zudem bestehende Graffiti sowie weitere Verunreinigungen entfernt und die Beschilderung am und um den Bahnhof erneuert. Und auch die Fahrradüberdachungen haben einen neuen Anstrich erhalten. Damit nicht genug, die Stadt hat für den weiteren Verlauf des Jahres noch weitere Aufgaben auf dem Zettel, etwa eine barrierefreie Neugestaltung des Bahnhofszugangs im Bereich Park-and-Ride-Parkplatz an der Hauptstraße sowie eine ökologische Aufwertung des Vorplatzes durch Bepflanzung. Auch die Fahrradboxen sollen in den nächsten Jahren modernisiert und erweitert werden – finanziert über verschiedene Fördertöpfe des Landes.
Reisende zeigen sich von den vielen Veränderungen sehr angetan, fragen sich allerdings auch, wie lange es wohl dauert, bis wieder Demolierung und Verschmutzung einsetzen. Bahnhöfe schienen dies geradezu magisch anzuziehen, hieß es.