Besonderes Silvester für die Kaarsterin Christiane Simon Geboren am letzten Tag des Jahres

Kaarst · Für Christiane Simon ist der Silvestertag immer ein ganz besonderer: Denn am 31. Dezember feiert sie ihren Geburtstag. Wie sie den Tag als Kind erlebt hat und warum Simon in diesem Jahr groß feiert.

Christiane Simon feiert an Silvester ihren 60. Geburtstag und hat zu ihrer Party schon vor über einem Jahr eingeladen.

Foto: Melanie Zanin/Melanie Zanin(MZ)

Wer kann schon von sich behaupten, an seinem Geburtstag immer aufbleiben und nicht nur den nächsten Tag, sondern auch das neue Jahr begrüßen zu dürfen? Das funktioniert nur, wenn man Silvester geboren ist. Wir haben ein Geburtstagskind besucht, das stets an diesem besonderen Tag feiert und am Silvestertag auch noch in ein neues Jahrzehnt startet.

Christiane Simon sitzt in ihrem gemütlichen Zuhause und erinnert sich daran, wie sie ihre Geburtstage erlebte. Am 31. Dezember 1964 kam sie als dritte Tochter der Neusser Familie Dicken in Düsseldorf zur Welt: „Eigentlich sollte ich erst einen Monat später geboren werden“, erzählt sie.

Doch sie hatte es eilig und feierte fortan erst Weihnachten, eine Woche später Geburtstag – und Silvester. Als Kind fand sie das Datum ihres Geburtstages gar nicht gut und oft „doof“. Es lag immer in den Weihnachtsferien. Das hieß im Klartext, dass sie ihre Freunde nie zu einem richtigen Kindergeburtstag einladen konnte: für ein Kind ein wichtiger Gedanke.

Denn viele waren einfach zu diesem Zeitpunkt nicht da. Diese Erfahrung macht sie übrigens bis heute. Als Kind erhielt sie manchmal an Weihnachten Geschenke, die gleichzeitig auch als Geburtstagsgeschenk zählten. Am Geburtstag selbst gab es einen fließenden Übergang: Morgens Geburtstag mit der „ganzen Sippe“ und abends Silvester feiern. Das geschah immer zu Hause, wie sich Christiane Simon erinnert. Und ein weiterer Aspekt: „Mein Geburtstag an Silvester war einer der schönsten Tage im Jahr, weil ich so lange aufbleiben durfte“, sagt sie. Ein guter Ausgleich für den fehlenden Kindergeburtstag.

1990 zog Christiane Simon nach Kaarst, heiratete Michael Simon und wurde Mutter zweier Kinder. Die Tradition, an Silvester erst morgens Geburtstag und dann den Jahreswechsel zu feiern, wurde beibehalten. Es gab also keine große Geburtstags- und Silvesterparty gleichzeitig. Als ihre Kinder größer waren, unternahm Familie Simon zu viert Städtetrips und verknüpfte auf diese Weise den Geburtstag mit der Begrüßung des neuen Jahres.

Nachdem die Kinder das Erwachsenenalter erreicht hatten, fuhr das Ehepaar Simon auch alleine weg, entging so dem Geburtstagstrubel und das neue Jahr konnte entspannt begonnen werden. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes 2016 wurde Christiane Simon von guten Freunden an ihrem Geburtstag sozusagen „adoptiert“, wie sie selbst sagt: Sie luden sie jedes Jahr ein, um mit ihr ihren Ehrentag ausgiebig zu feiern – und abends natürlich den Jahreswechsel.

Wie schon erwähnt, sind viele Menschen an Silvester verplant. Da Christiane Simon es an ihrem 60. Geburtstag mal so richtig krachen lassen möchte – und zwar am Abend – hat sie bereits vor über einem Jahr eine „Save the Date“-Einladung verschickt: an Familie, Freunde, Nachbarn, den Schützenzug ihres Mannes und den Familienkreis der Kirchengemeinde.

Fast alle sagten zu und so wird sie mit 75 Personen am Dienstagabend eine richtige Geburtstagsparty hinlegen, die um Mitternacht in die Begrüßung des neuen Jahres 2025 mündet. Einen besseren Abschluss und zugleich Beginn eines Festes kann man sich kaum wünschen. Sie freut sich sehr, dass auch ihre inzwischen 90-jährige Mutter teilnehmen kann und alles miterlebt.

Wichtig ist Christiane Simon, dass ihr Geburtstag an Silvester nie im Kanon der Weihnachtsfeiertage untergegangen ist, sondern immer begangen wurde. Ihr Geburtstag beschert ihr zudem zeitlebens ein schönes Gefühl: Das alte Jahr geht zu Ende, aber ihr neues Lebensjahr beginnt – mit all seinen Hoffnungen, Geheimnissen und Wünschen. Und sie ist dankbar, ihr neues Lebensjahrzehnt feiern zu dürfen, was aufgrund ihrer Erfahrungen mehr als verständlich ist. Bis heute empfindet sie ihren Geburtstag als ein außergewöhnliches Datum, weil er eben auf den letzten Tag des Jahres fällt. Positiven Wünschen für das neue Lebensjahr und das neue Jahr kann man sich nur anschließen: Herzlichen Glückwunsch und Prosit Neujahr!