Viersen Günstiger Wohnraum am Ring
Viersen · Am Josefsring ist der erste Spatenstich für den Neubau der VAB gefallen. 44 Wohnungen entstehen in Innenstadtlage. Der Einzug ist für 2026 geplant.
Das große Schild verkündet es schon von weitem. Am Josefsring, direkt neben dem dortigen Kreisverkehr, wird die Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB) in den Baueinsatz gehen. Auf dem 3600 Quadratmeter großen Grundstück, das seit mehreren Jahren brach liegt, entsteht ein viergeschossiger Bau samt Staffelgeschoss mit 44 barrierefreien Wohneinheiten. Der erste Spatenstich wurde jetzt im feierlichen Rahmen vollzogen.
Neben Albert Becker, Vorstandsvorsitzender der VAB, und Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller, kamen VAB Aufsichtsratsmitglieder, Politik, Verwaltung und Bauleute zusammen, um gemeinsam den offiziellen Startschuss zu geben. „Es ist das dritte Mal, dass wir im Dezember, kurz vor Jahresende, starten. Die Anlage Hofgarten am Willy-Brandt-Ring und die Trio-Appartements am Hüskesweg haben wir ebenfalls im Winter auf den Weg gebracht. Das hat uns bisher Glück gebracht. Das erhoffen wir uns auch für unser neues Projekt“, sagte Becker. Trotz schwieriger Zeiten habe die VAB Partner für die Neubaumaßnahme gewinnen können, wobei direkt vier Fliegen mit einer Klappe geschlagen würden, fügte Becker an.
Der dringend benötigte Wohnraum werde geschaffen und das in bezahlbarer Form und nachhaltig. Dazu kommt: Der Josefsring wird mit dem Neubauprojekt räumlich gefasst. Ein weiterer städtebaulicher Schritt. „Wir stellen uns mit dem Neubau auch weiterhin den Themen Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit, wie wir es schon seit Langem tun“, sagte der VAB-Vorstandsvorsitzende. Das Gebäude wird auf dem städtischen Grundstück als Hybridbau errichtet. Der Kern ist ein massiver Bau, wogegen die Gebäudehülle komplett aus Holz bestehen wird. Kreislauffähig verarbeitete Materialien, Infrarotheizung und Solarstrom sind nur einige der weiteren Beispiele für die nachhaltige Konstruktion der Wohnanlage.
Mit dem Projekt nimmt die VAB zudem an einem Pilotverfahren des Landes Nordrhein-Westfalen zur Erstellung eines Gebäude-Ressourcen-Pass teil. Mit diesem können bei zukünftigen Förderungen die Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit der verwendeten Baustoffe nachgewiesen werden. Der Kostenpunkt für den Neubau liegt bei 10,6 Millionen Euro. Durch das Land werden 8,5 Millionen Euro gefördert. Becker dankte in diesem Zusammenhang nicht nur dem Land, sondern auch nochmals der Förderstelle vom Kreis Viersen, die das Projekt mit der VAB auf den Weg gebracht hatte.
Die öffentliche Wohnbauförderung führt im Umkehrschluss zu bezahlbaren Mieten. Die Miete pro Quadratmeter wird bei 6,50 Euro liegen. Die zukünftigen Mieter müssen sich dabei im Besitz eines Wohnberechtigungsscheines befinden. Die 44 barrierefreien Wohnungen in nachhaltiger Bauweise reichen von der 38 Quadratmeter-Variante bis hin zur 80 Quadratmeter großen Wohnung. Insgesamt wird es 25 Zwei-Zimmer-Wohnungen, sieben Drei-Zimmer-Varianten und zwölf Vier-Zimmer-Wohnungen geben. „Die neue Anlage bietet damit Singles genauso Platz wie Familien. Hier werden Generationen aufeinandertreffen“, blickte Becker in die Zukunft.
Dazu kommt ein Bewohnertreffpunkt mit Gruppenraum und kleiner Küche, was fest zu dem bewährtem VAB-Konzept gehört. Die Zufahrt erfolgt vonseiten der Josefskirche. In diesem hinteren Bereich werden sich auch die 34 Stellplätze befinden, die zum Neubau gehören. Bürgermeisterin Anemüller betonte, dass diese Ecke am Josefsring schon seit Langem bebauen werden sollte, es sich aber etwas schwierig gestaltete. „Einst war hier ein Hotel geplant, jetzt werden es Wohneinheiten, was mich sehr freut. Das Projekt Hotel verlieren wir aber nicht aus den Augen. Wir werden es zwar nicht hier, aber an anderer Stelle in Viersen auf den Weg bringen“, sagte sie
Wenn alles planmäßig läuft, rechnet die VAB mit der Fertigstellung im Jahr 2026. „Wir gehen von einer rund 18-monatigen Bauzeit aus“, sagte Becker. Mit dem Neubauprojekt würde der in Viersen dringend benötigte bezahlbare Mietraum geschaffen. Die Lage in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes und die fußläufig zu erreichende Innenstadt seien Punkte, die das Wohnen an dieser Stelle attraktiv machen würden.