Anklage Verurteilter Mörder (50) soll Rentnerin getötet und angezündet haben

Schwerte/Hagen · Nur wenige Monate nach der Entlassung aus der Haft soll ein verurteilter Mörder erneut eine Frau getötet haben. Bei seiner Festnahme platzte die Polizei in eine Live-Videoübertragung bei Facebook. Jetzt steht die Anklage.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Seine Festnahme hatte er live bei Facebook übertragen - nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen vorbestraften Mörder erhoben, weil er auch eine 72-Jährige getötet haben soll. Dem 50-Jährigen aus Schwerte wird vorgeworfen, im Januar erst mehrfach mit einem Messer auf die Rentnerin eingestochen und sie dann erwürgt zu haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag sagte. Um seine Spuren zu vernichten, soll er dann die Leiche angezündet haben. Die Polizei war dem Deutschen über DNA-Spuren am Tatort auf die Schliche gekommen. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet. Es gibt noch keinen Termin für den Prozessauftakt vor dem Landgericht Hagen.

Die Festnahme des 50-Jährigen Mitte Januar hatte Schlagzeilen gemacht, weil diese live bei Facebook zu sehen war: Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei war in eine Videoübertragung geplatzt, in der der Mann sich beim Nichtstun filmte. Ob er mit dem baldigen Eingriff gerechnet habe, darüber lägen den Ermittlern keine Erkenntnisse vor, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Der Mann war erst im Oktober auf Bewährung freigelassen worden, nachdem er 27 Jahre lang wegen Mordes in Haft gesessen hatte. 1990 hatte er Angaben des Landgerichts Hagen zufolge in Aachen eine 59-jährige Spaziergängerin gewürgt und in einem Bach unter Wasser gedrückt bis sie starb. Zuvor hatte der damals 21-Jährige laut Urteil versucht die deutlich ältere Frau zu vergewaltigen.

Nachdem er wenige Wochen nach dem Mord eine weitere Frau sexuell bedrängt hatte, war er schließlich gefasst und verurteilt worden. Ob dem nun angeklagten Mord in Schwerte ebenfalls sexuelle Motive zugrunde liegen, sei unklar. Etwaige Spuren an der Leiche waren durch das Feuer vernichtet worden.

(dpa)