Hilfe in Corona-Zeiten: Leichlinger initiiert Spendensammlung Leichlinger startet Spendenaktion für Geschäfte und Gastronomie
Leichlingen. · Thomas Richter (45) hat in wenigen Tagen 7000 Euro gesammelt.
Mit einer Idee fing es an: „Leichlingen hat rund 30 000 Einwohner. Wenn jeder zehn Euro spenden würde, könnte man 60 Restaurants, Blumengeschäfte, Kneipen, Geschäfte und so weiter mit jeweils 5000 Euro unterstützen, Arbeitsplätze und Lebensqualität in unserer Stadt erhalten“, schrieb Thomas Richter am Donnerstagmorgen auf Facebook. „Verrückte Idee... Oder doch nicht? Wenn sich viele dazu bereit erklären, richte ich gern ein Konto dafür ein und bilde ein ‚Vergabe-Komitee‘, damit es gerecht bei der Verteilung zugeht.“
Der Vorschlag mit dem Schlagwort „Wir für Leichlingen“ fand großen Anklang. „Tolle Idee!“ und „Ich bin dabei“ lauteten die meisten Antworten in der Facebook-Gruppe „Leichlingen Info und offenes Forum“. Donnerstagnachmittag waren schon rund 2500 Euro zusammengekommen. Am Sonntagmorgen konnte der Leichlinger mehr als 7000 Euro auf dem mittlerweile extra eingerichteten Konto verbuchen.
„Ich bin total überwältigt“, sagt Richter. Und ist froh über den Zuspruch. „Denn wir müssen etwas tun.“ Mit dem Aufruf wolle er insbesondere den Kleinunternehmern helfen. „Die leiden durch die Corona-Krise und kämpfen ums Überleben“, erklärt der 45-Jährige. „Ich bin selbst selbstständig im Bereich Finanzierungen, von der Krise aber nicht so betroffen, weil ich von zu Hause arbeiten kann.“
Zwar solle den Unternehmern auch von staatlicher Seite unter die Arme gegriffen werden. „Aber die Förderung durch Bund und Land ist nicht klar“, sagt Richter. „Und viele wissen auch nicht, wie sie die Gelder beantragen sollen.“ Deshalb sei Zeit, auch als einfache Bürger zu handeln. „Schließlich soll Leichlingen auch nach Corona noch lebenswert sein. Dazu braucht man die Gastronomie und kleinen Geschäfte.“ Der 45-Jährige ist selbst in Leichlingen stark engagiert: bei der Freiwilligen Feuerwehr, als aktives Mitglied der FDP und als Leichlinger Nikolaus.
Bis zum 15. April soll nun erst einmal gesammelt werden. Über die Ausschüttung entscheide ein fünfköpfiges Vergabe-Komitee mehrheitlich. Kneipiers, Friseure, Kosmetikerinnen, Taxiunternehmen, Praxen - die Liste der Selbstständigen, denen die Kundschaft ausbleibt, ist lang. „Es kann sicher nicht jedem geholfen werden, aber wir versuchen, die schlimmsten Härtefälle zu berücksichtigen“, versichert Richter. Kleinunternehmer könnten sich selbst bewerben und ihre private Lage schildern. „Dann wird geheim im Komitee entschieden.“
Erste Anfragen zu den Vergabekriterien seien bereits gekommen – allerdings nicht von den Betroffenen selbst, sondern von deren Kindern oder Nachbarn, ergänzt der Leichlinger.