Leidenschaftliche Gastgeberin aus Kaarst Kochprofi aus der Parteizentrale
Neuss/Kaarst · Beruflich ist Christine Mantzouridis aus der CDU-Geschäftsstelle in Neuss nicht wegzudenken. Wenn sie aber in Holzbüttgen am heimischen Herd steht, zieht es sie hoch hinaus in den Gourmet-Himmel. Ihre Dinner-Einladungen sind begehrt. Zu Weihnachten kommt die Familie wieder in den Genuss.
Im Lieblingslokal einen Tisch bestellen für ein schönes Dinner? Grundsätzlich kein Problem. Mitunter geht das nicht von heute auf morgen, wenn die Nachfrage groß ist. Gutes spricht sich eben herum. Bei Sachen, die man für Geld nicht kaufen kann, sieht das anders aus: da braucht es Beziehungen. Und wer eine gute Beziehung zu Christine und Gabriel Mantzouridis unterhält, der hat beste Chancen, zu einem mehrgängigen Dinner im heimischen Esszimmer eingeladen zu werden.
Kürzlich etwa lautete das Motto „Sunday Roast“. Als Starter gab es Focaccia mit Feigenbutter und Entenbrust. Zur Vorspeise Krabbencocktail mit Honigmelone, Apfel, Orange und Safran-Orangen-Mayo. Das Roastbeef (getreu dem britischen Thema) bildete mit gerösteten Kartoffeln, feinen Möhren und Yorkshire Pudding die Hauptspeise – die Bratensauce mit Knochen-Ansatz und mehreren Flaschen Rot- und Portwein hatte da schon einen Tag Vorbereitung hinter sich. Zum Finale wurde Eton Mess mit warmem Apfel auf und Walnüssen im Baiser serviert. Wenn Christine Mantzouridis einlädt, ist alles bis ins kleinste Detail durchdacht. „Ich finde es einfach schön, Gäste zu haben“, sagt die passionierte Hobbyköchin schlicht. Und diese schwärmen anschließend in den höchsten Tönen. Von einer „kulinarischen Offenbarung“ ist da gar die Rede.
Das hat sich – schon längst – bis in die Neusser Parteizentrale der CDU herumgesprochen. Denn dort arbeitet Christine Mantzouridis seit 41 Jahren. Eigentlich wollte sie Konditorin werden. „Das wäre meine Passion gewesen. Ich habe schon als Jugendliche gerne und viel gebacken. Auch Hochzeitstorten und ähnliches.“ Eine entsprechende Ausbildung musste sie aber abbrechen, als sich eine Mehlstauballergie einstellte. So führte der Weg zur Ausbildungsstelle in der CDU-Geschäftsstelle am Münsterplatz. Privat ist sie seit Jahren in Holzbüttgen zu Hause. Dort lebt sie mit Ehemann Gabriel, der 2012 Berühmtheit erlangte, als er sich den Titel Hoher Reitersieger sicherte, sowie Ben und Bepi.
Die beiden Magyar Vizsla Hunde sind es auch, die den Besuch an der Haustür als erstes begrüßen. Schließlich haben sie einen nicht unerheblichen Anteil an vielen Köstlichkeiten, die bei den Mantzouridis auf dem Teller landen. Während Ben schon in Rente ist, geht Bepi mit Gabriel auf die Jagd. Da zur Ethik des respektvollen Umgangs mit den erlegten Stücken auch die Verwertung gehört, stehen Rehleber oder -schnitzel ebenso auf der heimischen Speisekarte wie selbst gewolftes Wildhack für Bolognese, Burger-Patties oder Königsberger Klopse.
Inspiration findet Christine Mantzouridis in ihrer umfangreichen Kochbuchsammlung. Derzeit besonders hoch im Kurs: der Schweizer Richard Kägi, der auch auf Instagram seine Anhängerschaft begeistert. „Aus seinem Buch koche ich im Moment alles rauf und runter“, erzählt Christine Mantzouridis und freut sich über ein vorweihnachtliches Geschenk: „Ich habe tatsächlich bei einem Gewinnspiel im Internet gewonnen und bin zum Dinner bei Kägi in Zürich eingeladen.“ Das ist für die 59-Jährige ein Jackpot, wie für andere eine Einladung zu ihr selbst. Für ein Sterne-Essen sind sie und ihr Mann aber auch schon zu anderen Gastro-Berühmtheiten gefahren wie Dieter Müller, Léa Linster, Harald Rüssel oder Cornelia Poletto. Quasi um die Ecke ist das „Port Victoria“ am Hafenbecken II in Neuss eine beliebte Adresse: „Eine echte Bereicherung für die Stadt!“
Jetzt aber ist erstmal Holzbüttgen wieder der kulinarische Hotspot. Auf dem Weihnachtsmenü für den ersten Feiertag stehen: Fasanen-Consommé mit Fasan-Ravioli – Rehrücken mit Jus, Balsamico-Kirschen, Spitzkohl und Selleriepüree – Vanilleeis mit Apfel-Crumble. Am zweiten Tag, bei dem neben Schwester und Schwager auch Nichte Sophia und deren Freund Fabio eingeladen sind, wird es einen Deluxe-Burger geben – und zum Nachtisch das Pistazien-Eis nach Richard Kägi, das bereits erfolgreich getestet wurde und den Weg auf ihren eigenen Instagram-Kanal gefunden hat. Bleibt noch die Frage, ob nicht die Teilnahme an einer Fernsehkochshow etwas für Christine Mantzouridis wäre: „Nein, das will ich nicht!“, lautet die prompte Antwort. „Ich koche lieber im Verborgenen.“ Das dürfte sich dann wohl jetzt erledigt haben.