Drei Tatverdächtige Korruptionsverdacht: Durchsuchungen in Wuppertal und Altena

Wuppertal · Durchsuchungen gegen einen Projektmanager der Stadt Wuppertal und gegen zwei Bauunternehmer: Mehrere Wohn- und Geschäftsräume sind Ziel der Aktion. Im Raum stehen Bestechung und Bestechlichkeit.

Eine Razzia in Altena und Wuppertal steht im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen (Archivbild)

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Im Zuge eines Korruptionsverfahrens durchsucht die Polizei in Wuppertal und Altena Wohnungen und Geschäftsträume von drei Beschuldigten. Wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal mitteilte, richtet sich die Aktion gegen einen städtischen Projektmanager, der in Wuppertal Neu- und Umbauarbeiten an zwei Altenpflegeheimen leitet. Außerdem gegen zwei Bauunternehmer aus Wuppertal und der Stadt im Sauerland. Den Beschuldigten werde Bestechung und Bestechlichkeit sowie Untreue oder Anstiftung zur Untreue vorgeworfen.

Verdacht durch abgehörte Gespräche

„Gegen die beiden Unternehmer war in der Vergangenheit wegen des Verdachts einer Beteiligung an Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz ermittelt worden.“ Bei diesen Ermittlungen seien Gespräche überwacht worden. Daraus habe sich dann Ende 2023 der Anfangsverdacht ergeben, „dass die Unternehmer mit dem Projektmanager in unlauterer Weise zusammenarbeiten“. Die beiden sollen Schmiergeldzahlungen in Höhe von mehreren tausend Euro gezahlt haben.

Im Gegenzug soll der Projektmanager dafür gesorgt haben, dass die Beschuldigten oder mit diesen verbundene Unternehmen bei der Vergabe von Aufträgen bei den Neu- und Umbauarbeiten bevorzugt wurden und diese zudem überhöht abrechnen konnten.

Einer der Beschuldigten ist städtischer Mitarbeiter

Bei dem Projektmanager handelt es sich um einen Beschäftigten des städtischen Eigenbetriebes APH Alten- und Pflegeheime in Wuppertal, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. „Er hat Amtsträgerstatus.“ Durchsucht werden die Wohnungen der drei Beschuldigten sowie vier von den beiden Bauunternehmern geführte Betriebe. Im Büro des städtischen Beschäftigten werde ebenfalls nach Datenträgern oder Unterlagen gesucht.

Im Falle einer Verurteilung drohten empfindliche Freiheitsstrafen, hieß es bei der Ermittlungsbehörde. Mutmaßlich geschädigt sei der städtische Eigenbetrieb APH, ergänzte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Städtische APH stellt Beschuldigten vom Dienst frei

Wegen des Anfangsverdachts der Korruption bei der Vergabe von Bauaufträgen stelle man den Projektmanager vom Dienst frei, berichtete die Stadt Wuppertal. Man werde die Ermittlungen mit allem Nachdruck unterstützen, betonte Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Grüne) in einer Mitteilung. Es gelte aber die Unschuldsvermutung.

„Unsere Personalverwaltung prüft umgehend, welche dienstrechtlichen Konsequenzen gegen den betroffenen Beschäftigten zu ziehen sind.“ Jeder Verdachtsfall sei zudem Anlass, „unsere Prozesse in Bezug auf Korruptionsvermeidung zu durchleuchten.“

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(dpa)