A 57: Bund setzt Krefeld unter Druck

Berlin lehnt Finanzierung für einen Tunnel ab.

Krefeld. Der Bund hat nochmals betont, dass er die Kosten für einen Ausbau der A 57 in Tunnellage — rund 700 Millionen — auf keinen Fall finanziert. Die Grenze liege bei 120 Millionen. Wenn Krefeld nicht von dem entsprechenden Ratsbeschluss Abstand nimmt, behalte man sich vor, den Standstreifen als dritte Fahrspur freizugeben. Da dies kein Neubau sei, wäre dafür keine Verbesserung des Lärmschutzes notwendig.

Das haben die Landtagsabgeordneten Ulrich Hahnen (SPD) und Winfried Schittges (CDU) bei einem Gespräch im NRW-Verkehrsministerium erfahren. Dabei hat man sich darauf geeinigt, dass Krefeld sich bis zum Sommer äußern soll, ob man an der Tunnellösung festhält.

Hahnen betonte gegenüber der WZ, dass man diese Frage nicht von heute auf morgen entscheiden könne. Die SPD werde die Unterschriftenaktion auf jeden Fall fortführen, um den Druck aufrecht zu erhalten. Ziel sei, eine möglichst optimale Lösung zu erreichen.

Zur Diskussion stehen derzeit mehrere Varianten zum Beispiel mit gebogenen Lärmschutzwänden (die WZ berichtete). Weitere Alternativen will der Bund nicht prüfen. Allerdings hat Hahnen den Eindruck, dass man in der Frage von Details die vorliegenden Lösungen noch verbessern könne, was zum Beispiel die Gestaltung angeht.

Um die Anwohner besser zu schützen, müsse auf jeden Fall geprüft werden, ob man ab sofort für die Nachtzeit im gesamten Krefelder Abschnitt Tempo 100 anordnet, sagte Schittges. Zudem solle geklärt werden, ob der Lärmschutz zuerst gebaut wird, damit die Anlieger nicht den Baulärm ertragen müssen.

Vereinbart wurde außerdem, dass Vertreter des Ministeriums und von Straßen NRW nach Krefeld in die Fraktionen kommen, um die verschiedenen Möglichkeiten zu erläutern. dag