Angeklagter bestreitet Brand in Druckerei gelegt zu haben
Beim Prozessauftakt gab der 33-jährige Kölner lediglich zu, nach Krefeld gekommen zu sein, um Drogen zu kaufen.
Krefeld. Ein 33-jähriger Kölner muss sich seit Freitag wegen schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht verantworten.
Laut Anklage soll der Mann am 9. Oktober durch ein unverschlossenes Holztor auf das Grundstück am Jungfernweg gelangt sein, dann ein Fenster eingeschlagen haben und in die Druckerei der Behinderten-Werkstatt Treffpunkt im Erdgeschoss eingestiegen sein. An zwei unterschiedlichen Stellen habe er Feuer gelegt und ein Fenster gekippt um den Brand besser mit Sauerstoff zu versorgen.
Das Feuer habe auf die ganze Druckerei übergegriffen sowie auf mehrere darüber befindliche Wohnungen. Drei Anwohner hatten leichte Rauchgasvergiftungen erlitten. Den Schaden beziffert die Anklageschrift auf 250.000 Euro.
Der Angeklagte gibt zwar zu am 9. Oktober in Krefeld gewesen zu sein, aber nur um sich Drogen zu beschaffen. „Glauben Sie mir, wenn ich das gemacht hätte, dann würde ich das auch sagen, weil ein Geständnis gut für mich ist“, sagt der Mann zum Vorsitzenden Richter.
Zumindest gab er zu, ein Holztor geöffnet zu haben und in einem Innenhof Drogen konsumiert zu haben. Außerdem habe er eine Glasscheibe an einem nahe gelegenen Drogeriemarkt am Ostwall eingetreten. Dadurch wurde die Polizei auf ihn aufmerksam und vernahm ihn. Erst ein paar Tage später wurde seine DNA genau in jenem Hinterhof gefunden, der zu der abgebrannten Druckerei gehörte.
Nachdem sich der Angeklagte im Prozess vehement weigert, die Telefonnummer seines Drogenhändlers herauszurücken, weist der Vorsitzende Richter ihn auf das hohe Strafmaß hin, das ihm droht. „Schwere Brandstiftung hat einen Strafrahmen von einem bis 15 Jahre, und Sie haben hier eine hohe Strafe zu erwarten, falls sich die Anklage so bewahrheiten sollte.“
Das beeindruckt den Mann aber nicht und er bleibt bei seiner Geschichte. Der Prozess wird fortgesetzt.