A 57: SPD rückt vom Tunnel ab
Verlängerung der Lärmschutzwände soll helfen.
Krefeld. Die SPD hat sich beim geplanten Ausbau der A 57 von der Tunnel-Trog-Lösung verabschiedet. „Wir sollten akzeptieren, dass der Bund die Kosten von über 700 Millionen Euro nicht tragen will“, so Fraktionschef Ulrich Hahnen. Den bislang vorgesehenen Lärmschutz hält er aber für nicht akzeptabel. „Hier muss erheblich nachgebessert werden“, sagt der Landtagsabgeordnete.
Konkret fordert Hahnen eine Verlängerung der gebogenen Lärmschutzwände. Derzeit sind nur in den Bereichen Gartenstadt sowie Bockum/Uerdingen auf beiden Seiten der Autobahn die gebogenen Wände mit einer Höhe von 6,5 Metern geplant. Notwendig sei zudem eine Verlängerung der Mittelschutzwände, so Hahnen. Die sind ebenfalls 6,5 Meter hoch und derzeit nur auf zwei jeweils 300 Meter langen Stücken vorgesehen.
Wo immer dies möglich sei, sollte der Bau der Außenlärmschutzwände nach Meinung der SPD vor dem eigentlichen Ausbau der Autobahn erfolgen.
Bei ihren Forderungen verbindet die SPD das Thema A 57 mit dem auf Krefelder Stadtgebiet geplanten Ausbau der B 288 zur Autobahn. Darauf sollten Bund und Land verzichten. Dies gelte auch für die zusätzliche Rheinquerung nördlich der Uerdinger Brücke. Die notwendige Nordanbindung des Hafens sei auch ohne eine weitere Autobahn möglich.
Hahnen wirft CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel vor, die Krefelder Position bei den Verhandlungen mit Bund und Land durch sein frühzeitiges Abrücken von der Tunnellösung nachhaltig geschwächt zu haben.
Scharfe Kritik übt der SPD-Politiker an der Haltung des Bundesverkehrsministeriums, den Ausbau der A 57 auch ohne Zustimmung der Stadt vorantreiben zu können. In diesem Fall würde der Standstreifen in den sechsspurigen Ausbau einbezogen. Verbesserten Lärmschutz gebe es dann aber nicht. „Diese Argumentation kann ich nur als Erpressung beurteilen“, so Hahnen.