Neues Volkswagenzentrum Autohäuser investieren im Krefelder Süden

Tölke & Fischer und Preckel haben ihre Firmenzentralen im Stadtteil Dießem und Lehmheide.

Expansion mitten im Südbezirk: Töfi baut an der Heideckstraße.

Krefeld. Die regen Bauaktivitäten auf dem Gelände von Tölke & Fischer zwischen Gladbacher Straße und Heideckstraße sind nicht zu übersehen. „Wir errichten hier für neun Millionen Euro eines der modernsten Volkswagen-Zentren in Europa“, sagt Geschäftsführer Michael Webels mit Stolz. „Das ist die größte Investition in der Firmengeschichte.“ Schon sichtbar ist der Rohbau der Verkaufslounge für Gebrauchtwagen.

Sie liegt inmitten der 10 000 Quadratmeter großen Freifläche mit Rundumblick auf rund 300 Gebraucht-, Jahres-, Werksdienst- und Vorführwagen. Sechs Verkäufer werden dort tätig sein. Vier Auslieferungsplätze sorgen für den schnellen Besitzerwechsel.

Das neue Konzept ersetzt die bereits abgerissenen Wagenhallen. „Die Kunden und auch unsere Nachbarn sollen die Autos künftig auch sehen können“, erläutert Webels die offene Bauweise und kündigt an, dass das Gelände mit den Fahrzeugen auch außerhalb der Geschäftszeiten zugänglich sein wird.

Bis zum Umzug an ihren neuen Platz stehen die Gebrauchtwagen neben dem nahegelegenen Kia-Autohaus Link, das ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehört und 2014 eröffnet wurde.

Auch das Volkswagen-Zentrum für Neuwagen erhält an der Ecke Gladbacher Straße/Heideckstraße eine neue Heimat. Der Neubau schließt an das bisherige Gebäude an. „Wir präsentieren dann unsere wachsende Modellpalette in einem größeren Rahmen und im aktuellen Design des Konzerns“, sagt Webels. Der Neuwagen-Verkauf läuft trotz Umbauarbeiten in den bisherigen Präsentationsräumen weiter.

Alle Gebäude einschließlich der Werkstatthallen werden energieeffizient modernisiert. Bis April 2017 sollen alle Baumaßnahmen auf dem 23 000 Quadratmeter großen Gelände abgeschlossen sein.

„Der Um- und Ausbau bei laufendem Betrieb ist eine logistische Meisterleistung unserer Mitarbeiter“, lobt der Geschäftsführer deren Engagement. Mit dem Volkswagen-Zentrum, mit Link in Krefeld (Ford und Volvo) und Kia hat Tölke + Fischer einen wesentlichen Teil seiner Automarken im Ortsteil Lehmheide konzentriert. Dort arbeiten 276 Mitarbeiter von insgesamt 470 in der Gruppe.

Seit 1937 ist TöFi in Krefeld beheimatet. „Wir sind an unseren Standorten über die Jahre kontinuierlich gewachsen, fühlen uns sehr wohl hier und betreuen Kunden aus der ganzen Region“, sagt Webels. Er ist mit der verkehrsgünstigen Lage mehr als zufrieden.

Seit 1924 ist das Autozentrum Preckel an der Virchowstraße im Ortsteil Dießem zuhause, ab 1950 zunächst als Vertragshändler von Renault. Inzwischen hat das Familienunternehmen fast unbemerkt ein kleines Imperium am Platz der Wiedervereinigung südlich des Hauptbahnhofs geschaffen. Die Firmengebäude reichen von der Ritterstraße (Gebrauchtwagen) entlang des Platzes (Jeep, Alfa Romeo, Fiat, Abarth) bis in die Virchowstraße. An die Fabrik Heeder schließen bis zur Kölner Straße die Autohäuser für den Vertrieb von Nissan, Renault und Dacia an.

Etwas versteckt hinter der Autohausfassade liegen weitere Gebäude südlich der Virchowstraße, die sich bis zur Kochstraße erstrecken — Platz für Karosseriebau, Lackiererei und Stellflächen für Neu- und Nutzfahrzeuge.

Entsprechend lang ist der Firmenrundgang mit Geschäftsführerin Eva Verena Preckel und Marketingleiterin Sabine Frank. Er spiegelt ein Stück Krefelder Zeitgeschichte wider. „Mein Vater hat nach und nach verschiedene Grundstücke und Immobilien gekauft und so ist unser Unternehmen mit weiteren Automarken Schritt für Schritt gewachsen“, erläutert die Geschäftsführerin.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1924, als eine Karmann-Karosserie-Werkstatt gekauft wurde, in der unter anderem Kutschgespanne gefertigt wurden. Die Firmengebäude zwischen Ritter- und Virchowstraße haben einst die Siempelkamp Maschinenfabrik beherbergt. Das Nachbargebäude der Fabrik Heeder wurde 1952 von der Papierfabrik Peters errichtet, dahinter lagen — an der Stelle der heutigen Lackiererei — eine Fabrik für medizinische Strümpfe und daneben eine Reithalle.

So viel repräsentativer Raum für die sieben Automarken will instand gehalten werden. „Seit dem letzten Jahr haben all unsere Vertragspartner ihren Markenauftritt aktualisiert. Wir haben mitgezogen und die Design-Vorgaben außen wie innen umgesetzt“, berichtet Eva Verena Preckel. Die Investition von 800 000 Euro kommt auch den Kunden zugute. Diese können jetzt im Showroom digital verfolgen, wie ihr neues Fahrzeug ausgestattet wird. „Schließlich ist eine unserer Stärken die Markenvielfalt“, sagt die Geschäftsführerin. Der Vorteil für den Kunden sei, dass fast jeder ein passendes Modell finde. „Derzeit boomt die Traditionsmarke Jeep und der Fiat 500 ist seit seiner Markteinführung 2007 ein Renner.“

Der Erfolg des Produktportfolios führte auch zur Aufstockung des Personals: 13 neue Mitarbeiter unterstützen Werkstattbereich, Kundendienst, Annahme und Marketing. Vier Auszubildende sind hinzugekommen. Insgesamt sind 65 Mitarbeiter beschäftigt, davon 20 Auszubildende. Denen mangelt es nicht an Bewegung bei 14 000 Quadratmeter Werksfläche.

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