Ausbau der A57 Ein riesiger Rasthof für die Lastwagen an der Geismühle

Straßen.NRW plant eine neue Brücke über die A57. Es sollen 22 Millionen Euro investiert werden.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Jahrelang haben die Fachleute von Straßen.NRW an der Gestaltung des sechsspurigen Ausbaus der A57 gefeilt, jetzt geht die Planung des Teilstücks zwischen Autobahnkreuz Meerbusch und Anschlussstelle Oppum in die Endphase. Die Tank- und Raststätte bleibt zunächst außen vor. „Die Geismühle wird während der Erweiterung erreichbar bleiben“, betonen Athanasios Mpasios, Leiter der Projektgruppe Bundesautobahn beim Landesbetrieb Straßen.NRW, und der Projektleiter Planung, Michael Kaufmann.

Der Ausbau der Raststätte, ebenfalls intensiv und kontrovers diskutiert, soll jedoch nicht in ferne Zukunft verschoben werden. Der technische Entwurf ist fertig und kann vom Bundesverkehrsministerium genehmigt werden, die Auslage der Planfeststellungsunterlagen wird zurzeit vorbereitet. Noch in diesem Jahr, sagen Mpasios und Kaufmann, könnte der Antrag auf die östliche Erweiterung vorgelegt werden.

In Details mag sich noch etwas ändern, doch die Grundkonzeption der Anlage steht: Schnellimbiss und Parkplätze auf der westlichen Seite in Fahrtrichtung Köln werden verschwinden, lediglich die Tankstelle bleibt. Parken ist künftig ausschließlich auf der östlichen Seite — Fahrtrichtung Nimwegen — vorgesehen. Um diesen Bereich zu erreichen, werden Fahrzeuge, die in Richtung Köln unterwegs sind, dort in einem Bogen und über eine Brücke über die Autobahn auf die östliche Seite geschickt.

Die Anlage wird enorm wachsen: Statt wie jetzt 43 Lkw-Parkplätze (20 östlich, 23 westlich) werden auf dem neuen Gelände 177 Stellplätze für die Lastwagen angelegt. Dazu kommen fünf Flächen für Busse und 177 (statt bisher 100) für Pkw. Die hohe Zahl der Lkw-Stellplätze sei nicht willkürlich gewählt, betont Michael Kaufmann. Sie fuße auf einer Bedarfsanalyse, die im Bundesverkehrsministerium für die Regionen erstellt wird, und sei den Planern vorgegeben worden. „Das Ministerium ermittelt, wie viele Stellplätze auf einem bestimmten Autobahnstück benötigt werden.“

Ob angesichts des hohen Parkdrucks an der westlichen Parkplatzzufahrt ein Signal anzeigt, ob es freie Plätze gibt, ist nicht entschieden. Um die gesamte Anlage wird eine Lärmschutzwand gebaut, kündigen Mpasios und Kaufmann an. Unvermeidbar ist, dass auch der neue Parkplatz einen Hinterausgang, also eine Anbindung an das kommunale Straßennetz haben wird. Dass der zum Schleichweg für Stau-Umfahrer wird und diese dann durch Oppum rollen, soll durch Poller verhindert werden.

Auch die Geismühle selbst — Namensgeberin des Rastplatzes — ist von der Umstrukturierung betroffen. Der Lärmschutz werde mit rund 4,50 Meter dort nicht hoch genug sein, um den Blick auf die Mühle zu verbauen, im oberen Bereich werde man außerdem mit Glas arbeiten. „Der Lärmschutz wird so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig angelegt“, sagen die Projektplaner.

Diese Schnittstelle gelte es zu finden. „Die Menschen müssen geschützt werden.“ Auch die Befürchtung der Mühlenfreunde, das Bauwerk nehme den Flügeln den Wind, teilt Straßen.NRW nicht. Der Wind käme hauptsächlich von Süd, Süd-West, und werde von der Wand nicht abgeschirmt, heißt es von Seiten der Planer.

Mit dem Beginn der Erweiterung der Raststätte Geismühle rechnet Straßen.NRW rund zwei Jahre nach der Planfeststellung. Die Kosten werden zurzeit auf etwa 22 Millionen Euro geschätzt.