WZ-Serie "Mein Engel" „Es ist wichtig, einen Begleiter zu haben, dem man vertrauen kann“

Wenn Eva Staudacher Hilfe braucht, zum Beispiel beim Sommerspielplatz auf der Stadtwaldwiese, ist ihr Schutzengel Anke Sabel immer für sie da.

Eva Staudacher (84, r.) freut sich seit Jahren über die anpackende Art von Anke Sabel.

Krefeld. „Seit mehreren Jahrzehnten habe ich einen ganz persönlichen Schutzengelbegleiter. Ich kann mich immer auf seine Versprechen verlassen. Er hat mir sehr oft geholfen, auch wenn es ihm mal nicht so gut ging.“ Eva Staudacher gerät ins Schwärmen, wenn sie von Anke Sabel spricht. Eva Staudacher, auch mit 84 Jahren immer noch vielfältig engagiert, sagt über die 49 Jahre alte Fischelnerin: „Wir waren nicht immer derselben Meinung, aber es ist wichtig, einen Begleiter zu haben, dem man vertrauen kann.“ Und genau deshalb nahm sie den Aufruf der Westdeutschen Zeitung, in einer Adventsserie von Engeln des Alltags zu berichten und ihnen so auch auf besondere Art und Weise zu danken, zum Anlass für einen Brief an die WZ.

Foto: Andreas Bischof

Vom ersten Tag an und somit seit mehr als 40 Jahren engagiert sich Eva Staudacher beim „Sommerspielplatz — Spiel ohne Ranzen“ auf der Stadtwaldwiese. Sie kümmert sich zum Beispiel um den „Salon kunterbunt“, bei dem sich Kinder verkleiden und schminken können und der kleine Modenschauen organisiert. Zum Helfer-Team, das sich bei diesem neuntätigen Angebot ehrenamtlich einsetzt, gehört seit Jahren auch Anke Sabel. Und die Fischelnerin war für Eva Staudacher in den vergangenen zehn Jahren dabei immer eine besondere Hilfe. Sie sprang auch noch spontan ein, wenn andere ausfielen. Sie raste los, wenn es besonders heiß wurde, und besorgte Wasser für die Kinder. Und sie sammelt jedes Jahr Spenden für diese Aktion und andere Veranstaltungen für Kinder.

Foto: Andreas Bischof

„Weil sie selbst keine Kinder hat, möchte sie für andere Kinder da sein und kümmert sich auch in ihrer Nachbarschaft um verarmte Mädchen und Jungen“, berichtet die 84-Jährige über Anke Sabel, die selbst zu bescheiden ist, um viel über ihr Engagement zu erzählen. Nur so viel, dass sie „selbst nicht reich ist“.

Ihren Friseur hat sie überredet, Spendenschweine aufzustellen. Und selbst ihr eigenes Geburtstagsgeld gibt sie noch für den Sommerspielplatz und andere Hilfsangebote her. „Da kommen keine Riesensummen zusammen“, sagt Anke Sabel. Aber jeder Cent zählt, ergänzt Eva Staudacher.

Für ihren Engel hat Eva Staudacher auch in diesem Jahr zu Weihnachten wieder ein Dankeschön parat. „Ich habe über die Jahre immer schöne Geschichten von Engeln gesammelt und kleine gebastelte Engel für sie besorgt“, deutet die 84-Jährige an, um was es sich handeln wird.