Uerdingen Fotos aus Uerdingen sollen die Verteilerkästen verschönern

Uerdingen · 6500 Euro sollen in das Projekt fließen, 20 Verteilerkästen sollen mit Themen versehen werden.

Einer der Verteilerkästen an der Dammstraße in Uerdingen.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Schmierereien im öffentlichen Raum sind ein Ärgernis. Den Uerdingerinnen und Uerdingern fallen vor allem die mit Farbe beschmutzten Verteilerkästen in ihrem Stadtteil auf. Nun hat sich eine Projektgruppe aus verschiedenen Vereins-Vorständen der Rheinstadt gegründet, die Abhilfe schafft. Die bisher hässlichen Kästen werden nicht nur hübsch, sondern auch informativ gestaltet. „Der Anlass zur Gründung der Projektgruppe ergab sich daraus, dass im vergangenen Jahr eine große Zahl von Stromverteilerkästen in Uerdingen und Umgebung dilettantisch mit blau-roter Farbe überstrichen worden sind“, berichtet Klaus Elfes, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Rheinstadt Uerdingen. „Das Erscheinungsbild wurde erheblich beschädigt. Die Verunstaltung konnten wir nicht einfach tatenlos hinnehmen.“

Die Duisburger Straße
wird zur Industriemeile

Klaus Elfes (von links, Vorsitzender IG Rheinstadt Uerdingen), Klaus-Norbert Kemers (Uerdinger Heimatbund), Barbara Graf (IG Oberstraße) und Uwe Rutkowski, Vorsitzender des Uerdinger Kaufmannsbundes, vor einem der noch unschönen Verteilerkästen.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Kurzentschlossen stellten die Uerdinger in einer Sitzung des Stadtumbaubeirates den Antrag, finanzielle Mittel aus den Verfügungsfonds nutzen zu können. Elfes: „Die Idee fand große Zustimmung. Aus dem ,Aktionsfonds` stehen uns nun 6500 Euro zur Gestaltung von rund 20 Verteilerkästen zur Verfügung.“ Aus der Mitte des Uerdinger „Kümmererkreises“ – einem Zusammenschluss von Personen und Organisationen, die sich für Uerdinger Belange einsetzen - wurde daraufhin die Projektgruppe gegründet, die das Thema weiterhin bearbeitet.

„Wir wollten der Verunstaltung etwas Positives entgegensetzen. Dazu sollen attraktive Fotomotive per Folie auf die Kästen geklebt werden und nicht nur das. „Wir wollen einzelnen Straßenzügen verschiedene und zur Umgebung passende Themen geben, um gleichzeitig auch die Vielfalt Uerdingens zu dokumentieren“, erklärt Uwe Rutkowski vom Kaufmannsbund. Die Bilder sollen durch Texte und QR-Codes, passend zum Motiv, ergänzt werden.

So soll es im Stadtumbaugebiet um das „Historische Uerdingen“ gehen. Die Duisburger Straße wird zur „Industriemeile“. Die Parkstraße mit ihrem angrenzenden Stadtpark trägt die Überschrift „Grünes Uerdingen. Die Traarer Straße bekommt den Titel „Sport in Uerdingen“, denn der Sport am Löschenhofweg ist nicht fern. Die Alte Krefelder/Uerdinger Straße widmet sich dem Thema „Bildung in Uerdingen“, wegen der angrenzenden Gesamtschule und des Berufskollegs. „Wesentliche Voraussetzung zur Bewilligung der finanziellen Mittel ist, dass wir die Uerdinger Bevölkerung in dieses Projekt einbeziehen“, sagt Stephan Clemens vom Verein „Mach doch“. „Deshalb rufen wir dazu auf, historische und aktuelle Fotos einzureichen, die für die Gestaltung der Verteilerkästen, je nach Thema, verwendet werden können.“

Welche Bilder auf die Kästen kommen, entscheidet eine Jury unter Beteiligung der Projektgruppe, des Stadtmarketings und der Unteren Denkmalbehörde. Mitglieder der Projektgruppe sind: Interessengemeinschaft Rheinstadt Uerdingen (Projektleitung), Uerdinger Heimatbund, Uerdinger Kaufmannsbund, Verein „Mach doch“, Interessengemeinschaft Oberstraße und Uerdinger St. Martinsverein. Nobert Kremers, Geschäftsführer des Uerdinger Heimatbundes, erklärt: „Wer ein Fotomotiv verwirklicht sehen möchte, das Motiv aber nicht besitzt, kann es aus unserem Archiv abfotografieren.“ Das Aufbringen der Fotofolien durch eine Fachfirma soll im Herbst 2025 abgeschlossen sein.

Elfes: „Da die Verteilerkästen unterschiedliche Eigentümer haben, haben uns die Mitarbeiter des Stadtmarketings unbürokratisch geholfen, die Zustimmung für die Veränderung einzuholen.“