Nach „übereinstimmender Aussage“ war die Flagge am Morgen gegen 6 Uhr noch am Rathaus gesehen worden. Sie war am 8. Oktober „nach den terroristischen Anschlägen der Hamas als Zeichen der Solidarität mit Israel vor dem Rathaus gehisst“ worden, so der Sprecher der Stadt weiter. Auch eine Kordel und ein Bleigewicht zur Befestigung seien offenbar entwendet worden. „Alles deutet darauf hin, dass sie unsachgemäß und gewaltsam entfernt wurde“, so der Stadtsprecher. Die Flagge sei zügig durch eine andere Israel-Flagge ersetzt worden.

In Krefeld ist eine israelische Flagge vom Vorplatz des Rathauses gestohlen worden. Die Polizei bestätigte unserer Redaktion den Vorfall am Freitagmittag. Eine Anzeige wegen Diebstahls sollte noch aufgenommen werden, erklärte eine Sprecherin der Beamten unserer Redaktion am Nachmittag. Der Fall werde dann an den polizeilichen Staatsschutz weitergeben. „Das ist wirklich krass und unterste Schublade! Ihr könnt‘ Euch aber sicher sein, dass wir die Flagge unverzüglich ersetzen werden“, erklärte Krefelds Stadtdirektor Markus Schön bei Facebook.

Kostenpflichtiger Inhalt Die Flagge war als Zeichen der Solidarität mit Israel am Montag gehisst worden. „Wir stehen gemeinsam gegen den menschenverachtenden Terrorismus. Als Zeichen der Solidarität haben wir am Rathaus die israelische Flagge gehisst. Krefeld steht fest an der Seite von Israel. Unsere Gedanken sind bei unseren Freunden, bei den Opfern und ihren Angehörigen", hatte Stadtdirektor Markus Schön am Montag dazu gesagt. Zuletzt wurden in NRW auch in Recklinghausen und Leverkusen israelische Flaggen entfernt, die nach den Hamas-Angriffen gehisst wurden.

Wegen aktueller Mobilisierungsaufrufe der Hamas hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Sicherheitsmaßnahmen vor jüdischen Einrichtungen erneut verschärft. Unter anderem die Polizeipräsenz vor Synagogen sollte erhöht werden, hieß es am Donnerstag. Mit den Maßnahmen solle auch das Sicherheitsgefühl in den jüdischen Einrichtungen gestärkt werden. Auch in Krefeld wurde die Polizeipräsenz vor den entsprechenden Einrichtungen angepasst. Anderweitige Vorfälle seien vor dem Hintergrund des Großangriffs auf Israel seit dem Wochenende nicht bekannt geworden.

Die Bedrohung, die von der radikalislamischen Hamas und ihren Sympathisanten ausgehe, werde sehr ernst genommen, hieß es aus dem Innenministerium. Bereits seit vergangenem Samstag hatte die Polizei ihre Präsenz an jüdischen Einrichtungen erhöht.

Verantwortliche der jüdischen Gemeinden könnten sich bei Fragen unmittelbar an die Kontaktpersonen in den Kreispolizeibehörden wenden, teilte das Ministerium mit. Im Fall der entwendeten Flagge in Recklinghausen hatte der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.