Kathstede: Haushaltslage hat sich leicht verbessert
Prognose für das gesamte Jahr unmöglich. Verwaltung arbeitet immer noch an Sparvorschlägen.
Krefeld. Offensichtlich ist die Haushaltslage der Stadt nicht mehr ganz so dramatisch wie im Herbst vergangenen Jahres. Auf eine entsprechende Anfrage der WZ sagte Oberbürgermeister Gregor Kathstede: „Als wir im Oktober vorigen Jahres die Klausurtagung des Verwaltungsvorstandes hatten, um über weitere Sparmaßnahmen zu sprechen, war die Situation dramatischer als heute.“
Es sei aber zu diesem Zeitpunkt vermessen zu sagen, wo man am Ende des Jahres stehen werde. Auf jeden Fall sieht er eine realistische Chance, das jährliche Defizit — zuletzt war von 50 Millionen Euro pro Jahr die Rede — einzufangen. Das werde aber nicht ohne Einschnitte sowohl in der Verwaltung als auch für die Bürger funktionieren. Mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Der Verwaltungsvorstand habe die Sparvorschläge aus den Fachbereichen politisch und fachlich bewertet, zum Teil gleich wieder verworfen. Dazu gehörte auch die nach außen durchgesickerte Schließung des Landschulheims in Herongen. Die war schon von der Agenda, als es publik wurde, so Kathstede. Dies sei ein viel zu emotionales Thema.
Die eigens gebildete Task Force habe minutiös nach Sparbeiträgen geforscht und von Kleinstbeiträgen bis zu siebenstelligen Summen aufgelistet. Vorgelegt werden die Vorschläge dem neuen Rat nach der Sommerpause in der September-Sitzung.
„Wichtig ist, dass wir die Politik rechtzeitig einbinden und mitnehmen“, sagt Kathstede. Gerade angesichts der schwierigen Mehrheitsverhältnisse im Rat. Er werde mit allen Gespräche führen, denn nichts wäre schlimmer, als der Bezirksregierung keinen Haushaltsbeschluss vorlegen zu können.
Definitiv nicht aus den Haushaltsmitteln zu stemmen sei die Sanierung des Stadthauses, sagt Kathstede. Zwar lägen noch keine endgültigen Ergebnisse der Kostenschätzung vor, aber schon jetzt stehe fest, dass man für diese Aufgabe Partner brauche. Kathstede könnte sich eine private Partnerschaft nach dem Modell Feuerwache vorstellen. An dem Ziel, 2018 wieder am Konrad-Adenauer-Platz einzuziehen, werde man aber festhalten.