Streit im Haus Blumenthal
Nach dem Kauf liegen Pächter und die Eigentümer über Anwälte im Clinch.
Krefeld. Im Haus Blumenthal an der Moerser Straße hängt der Haussegen schief: Im Oktober noch waren der ehemalige Besitzer Rainer Heithecker, seine Tochter Susanne Tillen und Gastronom Fred Niebergall in trauter Einigkeit angetreten, um das Traditionshaus zu retten (die WZ berichtete). Niebergall und Tillen haben als GbR das Gebäude erworben, der Gastronom plante zusätzlich als Pächter ein Bistro.
An diesem Punkt scheiden sich aber nun die Geister. So zeigt sich Dennis Rogowsky, der seit vier Jahren den Tanzpalast Odeon im Erdgeschoss betreibt, keineswegs erfreut über die seiner Meinung nach modulierten Pläne Niebergalls. Das ursprünglich angekündigte Speiselokal, das er begrüße, habe sich als weiteres Tanzlokal entpuppt. Eine unerwartete Konkurrenz, die er nicht hinnehmen will. „Das ist vertraglich geregelt, dass nichts gemacht werden darf, was den Pächter schädigt.“ Damit sieht Rogowsky das Projekt „Bistro“ im Haus Blumenthal als gescheitert an.
Auch die im Obergeschoss ansässige Tanzschule Haase-Türk habe zu laute Musik moniert, bestätigt Rainer Heithecker. Hatte das Bistro des einstigen „Picnic“-Betreibers Niebergall per Sondererlaubnis doch zu Karneval schon einmal kurz geöffnet. Zudem gebe es Streit um die Toiletten, die die Tanzschule nicht gemeinschaftlich mit dem Bistro nutzen wolle und auch nicht müsse.
„Leider ist gerade alles etwas festgefahren“, gibt auch Fred Niebergall zu. Dabei sieht er keine direkte Konkurrenz zwischen seinem Bistro und dem Tanzpalast. „In einem Bistro kann ja auch mal abgezappelt werden. Das muss ja noch lange keine ausgewiesene Disko sein“, argumentiert er. Klärende Gespräche verlaufen seiner Aussage nach aber nur noch über Anwälte. „Damit dauert alles viel länger, als es müsste“, bedauert Niebergall, der letztlich konstatiert: „Das hat alles nur noch wenig Aussicht auf Erfolg.“