„Lkw-Fahrer tragen die Verantwortung“

Chef der Spedition Bönders sieht die Ursache für Falschfahrten nicht bei Navis.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Lothar Krenge wundert sich. „Wenn Lastwagen das Durchfahrtsverbot auf Krefelder Straße missachten, hat das sicher nichts mit den Navigationsgeräten zu tun“, sagt der Chef der Spedition Bönders, die ihren Sitz im Hafen hat und über 45 Lastwagen verfügt. „Der Lkw-Fahrer trägt die Verantwortung“, so Krenge. Er müsse die Verkehrsregeln einhalten. An Schildern entlang der Straßen herrsche schließlich kein Mangel.

Die These, dass moderne Lkw-Navigationsgeräte zu teuer seien und die Fahrer von Billiggeräten fehlgeleitet würden, hält Krenge nicht für überzeugend. „Für gute Lkw-Navis zahlen Sie zwischen 300 und 500 Euro. Angesichts der Kosten, die ein Lastwagen insgesamt verursacht, ist das wirklich kein großer Posten“, sagt der Bönders-Geschäftsführer. Und wenn der Lkw mit alter Navi-Software an Bord unterwegs sei, könne sich der Fahrer an den Verkehrszeichen orientieren. „Das Lkw-Durchfahrtsverbot beispielsweise ist klar ausgeschildert.“

Krenge räumt ein, dass Fahrer und Speditionen unter großem Zeit- und Kostendruck stehen. Dies dürfte der Hauptgrund sein, Staus auf der A 57 mit Hilfe des Krefelder Rings illegal zu umfahren. Die Missachtung der Verkehrsregeln sei aber nicht die Lösung.

Von der Polizei erwartet der Bönders-Geschäftsführer, dass sie das Lkw-Durchfahrtsverbot häufiger kontrolliert. Schilder aufzustellen, reiche offenbar nicht aus. Die Einhaltung der Spielregeln müsse auch überwacht werden.

Nach Messungen des Landesumweltamtes wurde der EU-weit gültige Grenzwert für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter 2013 erneut überschritten: Am Oranierring lag der Wert bei 44 Mikrogramm/m3 und an der Kölner Straße bei 41 Mikrogramm/m3. Die Feinstaubbelastung im Hafen lag dagegen unter dem Grenzwert.