Chempark Keine Kündigungen bei Huntsman

Bei der Nachfolge-Firma von Crenox/Sachtleben Pigments hatte der Konzern im Dezember Stellenstreichungen verkündet. Nun gehen 174 Leute freiwillig.

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Krefeld. Fast ein Drittel der Arbeitsplätze bei Huntsman Pigments im Chempark hatte die Unternehmensleitung des weltweit agierenden Huntsman-Konzerns im Visier. 174 von damals 510 Stellen am Uerdinger Standort wolle man streichen, hatte es im Dezember vergangenen Jahres bei einer Belegschaftsversammlung geheißen.

Doch nun sind die Kündigungen vom Tisch, wie der Betriebsratsvorsitzende Hans Hirche auf Anfrage der Westdeutschen Zeitung bestätigte. Hintergrund ist ein Freiwilligen-Programm, mit dem die Personalreduzierung auf anderem Wege geregelt wurde. Durch finanzielle Anreize fand man in Uerdingen Mitarbeiter „aus allen Bereichen“, die freiwillig aus dem Unternehmen scheiden. Die kursierende Zahl von 174 Männern und Frauen, die diesen Weg in diesem Jahr nach und nach gehen, wollte der Betriebsratsvorsitzende weder dementieren noch bestätigen.

Fakt ist: „Es wird aus heutiger Sicht keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, sagt Hirche. Der zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung ausgehandelte Sozialplan sah auch eine Transfergesellschaft vor, die im Fall der Fälle hätte einspringen können. Diese brauche man nach heutigem Stand nicht mehr, so Hirche.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte das US-amerikanische Unternehmen Huntsman die Uerdinger Crenox/Sachtleben Pigments übernommen. Durch Kündigungen — weltweit 900 waren für dieses und kommendes Jahr ursprünglich geplant — wollte man bis Mitte 2016 rund 130 Millionen Dollar einsparen und, wie sich Präsident und Geschäftsführer Peter R. Huntsman geäußert hatte, die „weltweite Wettbewerbsfähigkeit verbessern“.

Viele Aufgaben, die bisher von Crenox/Sachtleben selbst erledigt wurden, sollen weltweite, gemeinsame Dienstleistungs- und Service-Center übernehmen. Einkauf, Personal, Finanzen und Verkaufsabwicklung werden beispielsweise von England, USA, Malaysia und Belgien aus gesteuert.

Auch in Duisburg-Homberg, wo 330 von 1120 Stellen zur Disposition standen, haben sich 235 Beschäftige für das Freiwilligenprogramm entschieden.