Nach Insolvenzantrag vom Finanzamt KFC-Fans wollen Mitgliederversammlung erzwingen
Krefeld · Ein Trio sammelt Unterschriften, um damit eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen zu lassen. Ihr Ziel: Teile des Vorstands entlassen.
Seit Monaten schwirrt der Begriff „außerordentliche Mitgliederversammlung“ durch das Umfeld des KFC Uerdingen. Nun nähert sich der Verein einer solchen Versammlung an. Am Mittwochabend erreichte die Westdeutsche Zeitung ein Brief dreier Mitglieder des KFC Uerdingen – namentlich sind das Christoph Epping, Jörg Gredig und Udo von Koll. Das Trio setzt sich unter dem Titel „Unverzügliche Durchführung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung“ für die Einberufung einer solchen ein und wendet sich an die weiteren Mitglieder des Regionalligisten.
Mit Bestürzung, so heißt es in dem Brief, hätten die drei Mitglieder vom möglicherweise bevorstehenden Insolvenzverfahren erfahren und führen aus: „Gerade in diesen schweren Zeiten braucht der Verein dringend einen Vorstand, der die Interessen des Vereins vertritt, seine Mitglieder informiert und in wichtige Entscheidungen einbindet. Dies ist in der derzeitigen Zusammensetzung des Vorstandes nicht gegeben.“ Besonders habe die drei Mitglieder folgende Aussage des KFC-Vorstandsmitglieds Dirk Röthig aus der Pressemitteilung zum Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens bestürzt: „Durch den Insolvenzantrag ist jede, auch die für den 22. Januar geplante Mitgliederversammlung obsolet.“ So führen die drei aus: „Diese Aussage ist ein Schlag in das Gesicht eines jeden KFC-Mitgliedes, das gerade in dieser schwierigen Zeit erwartet, vom Vorstand zeitnah im Vorfeld über wichtige Entscheidungen informiert zu werden.“
Ausgehend von diesen Äußerungen wolle man den Vorstand des Regionalligisten, gemeinsam mit der Unterstützung weiterer Mitglieder, dazu zwingen, zu einer Mitgliederversammlung einzuladen: „Wir als Mitglieder können dies verlangen. Unsere Vereinssatzung sieht in Paragraf 11 Absatz 15 vor, dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen ist, wenn die Berufung von einem Drittel aller stimmberechtigten Vereinsmitglieder schriftlich, unter Angabe des Zwecks und der Gründe, in ein und derselben Sache vom Vorstand verlangt wird. Wir wollen erreichen, dass diese Mitgliederversammlung gemäß § 11 Absatz 6 dem Verwaltungsrat empfiehlt, die Vorstandsmitglieder Kahstein und Röthig abzuberufen.“
In einer beigefügten Unterschriftenliste führen die Mitglieder ihre Begründung zudem weiter aus und erklären, dass die Vorstände Kahstein und Röthig den Beweis schuldig geblieben seien, dass sie zum Wohle des Vereins handeln würden. Weiter heißt es: „Es steht vielmehr der Verdacht im Raum, dass sie aktiv gegen Vereinsinteressen verstoßen haben. Dieser Zustand ist für die Vereinsmitglieder, die Mannschaften sowie die Trainer und die Mitarbeitenden nicht länger hinnehmbar und muss im Interesse des Wohles des Vereins umgehend beendet werden.“
Sobald die erforderlichen Unterschriften von einem Drittel aller Stimmberechtigten vorliegen würden, müsse der Vorstand unverzüglich einladen, erklären die drei Mitglieder und führen aus: „Hier sieht die Satzung keine irgendwie geartete Möglichkeit für einzelne Vorstandsmitglieder vor, dies zu boykottieren.“
Ihre Unterschrift können die Mitglieder des KFC Uerdingen auf einer eigens eingerichteten Internetseite abgeben. Zudem kann eine Unterschrift auch im Café del Sol unmittelbar neben der Grotenburg abgegeben werden. Dies kann je am 16. und 17. Januar zwischen 12 und 22 Uhr geschehen.
Im Vereinsmedium Radio BlauRot ist am Mittwochabend zudem ein Interview mit Initiator Christoph Epping veröffentlicht worden, dies kann unter www.radioblaurot.com angehört werden.