Krawall: Rezepte gegen Randale
Zu wüsten Schlägereien und Alkoholexzessen ist es an Karneval am Rande der Züge gekommen. Die CDU fordert Abhilfe.
Krefeld. Glasverbot, personelle Aufstockung der Sicherheitskräfte, geänderte Zugwege, Kontrollen bei der Ausgabe von Alkohol - das sind nur einige der Vorschläge, die dazu beitragen sollen, die Karnevalszüge in Krefeld und den Vororten im nächsten Jahr friedlicher und fröhlicher zu gestalten. Die CDU erwartet für den nächsten Ordnungsausschuss am 26. Oktober einen Bericht der Verwaltung, was sie diesbezüglich plant.
Das Karnevalswochenende 2010 hatte es in sich: Krawall, Schlägereien, Alkoholvergiftungen, Verletzte - sowohl beim Rosenmontagszug in der Stadtmitte als auch bei den Zügen in Uerdingen und Verberg ging es heiß her.
Die Polizei sprach von aggressiver Stimmung und von Leuten, die nur auftauchten, um hinter Narrenmasken Krawall zu machen. 174 Beamte waren am Rosenmontag im Einsatz und mussten insgesamt 40 Personen in Gewahrsam oder fest nehmen.
Ein 17-Jähriger wurde mit einer schweren Alkoholvergiftung im Nordbezirk gefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Polizei und Sicherheitskräfte hatten an den tollen Tagen 70 Liter hochprozentige Getränke bei Kindern und Jugendlichen sichergestellt.
Darauf hatte die CDU im April im Ordnungsausschuss entsprechende Berichte von Jugendhilfe, Ordnungsamt und Polizei erbeten, wie man diesen Ausschreitungen künftig begegnen könne. Die Christdemokraten hatten angeregt, dass man frühzeitig handelt und im Vorfeld auf eine bessere Vernetzung der Beteiligten hin arbeitet sowie ein gemeinsames Konzept erstellt.
Bislang hat es noch keine Abstimmung zwischen Polizei und Stadt gegeben, wie Polizeisprecher Wolfgang Weidner berichtet. Nach der Tragödie bei der Duisburger Loveparade gebe es neue Verantwortlichkeiten. Demnach sei der Veranstalter verpflichtet, ein Sicherheitskonzept vorzulegen, so Weidner. Gespräche darüber werde es in den nächsten Wochen geben. "Sie können davon ausgehen, dass wir uns sehr gut auf die Einsätze bei den Karnevalszügen vorbereiten werden", sagt Weidner.
Von der CDU wurden bereits mögliche Schritte wie ein Glasverbot, Alkoholtestkäufe usw. ins Gespräch gebracht. Nun will man im Ausschuss erste Überlegungen hören, um gegebenenfalls beraten und Beschlüsse fassen zu können. Der 11.11. ist nicht mehr weit.