Steinmetze sorgen sich um die Friedhofskultur

Die Innung kritisiert den Fachbereich Grünflächen.

Krefeld. Kritik an der Haltung des Fachbereichs Grünflächen zur künftigen Nutzung der Krefelder Friedhöfe übt die örtliche Steinmetzinnung. Angesichts sinkender Bestattungszahlen und des Trends zu mehr Urnenbestattungen strebe der Fachbereich unter anderem eine "Konzentration der Gräber" durch das Angebot von Gemeinschafts-Urnengräbern an, sagt Obermeisterin Dorothee Elias.

Diese Strategie werde fatale Folgen für die Friedhofskultur in Krefeld haben: "Wenn viele Urnen auf einer kleinen Parzelle beigesetzt werden, wachsen die Freiflächen weiter. Und das bedeutet mehr Kosten pro Grabstätte - ein Teufelskreis." Wenn demnächst die Gebühren erhöht würden, könnten die Angehörigen sich die Pflege des Grabes durch einen Gärtner womöglich nicht mehr leisten. Elias plädiert dafür, die Vorschriften zur Grabgestaltung großzügiger zu gestalten. Darüber hinaus könnten Stadt, Gärtner und Steinmetze ein Angebot entwickeln, das Angehörige von der Pflegepflicht entbindet.

Die Obermeisterin schlägt zudem vor, die Attraktivität der Friedhöfe durch Gesamtkonzepte zu erhöhen. Für Freiflächen seien vielfältige Nutzungen denkbar, angefangen von friedhofseigenen Gärtnereien über Parkflächen bis hin zum Pflanzenanbau zur Energiegewinnung. Red