Ein privater Zoo Nandu-Nachwuchs in Fischeln

Krefeld · Am Hüskendyk hat Michael Schweminski einen kleinen privaten Zoo.

Fünf Nandu-Küken hat Hahn Günther ausgebrütet.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In Fischeln gibt es einen Zoo. Sie haben richtig gelesen. Versteckt hinter dichten Weiden und dicken Brombeersträuchern befindet sich am Hüskesdyk der kleine private Tierpark von Michael Schweminski. Auf einem etwa zwei Hektar großen Areal beherbergen er und seine Freundin Christine Clarke neun Lamas, fünf Schweine, zwei Ziegen, sechs Hasen, vier Gänse, ein Huhn, acht Wachteln, fünf Hunde und drei Nandus. Letztere haben vor kurzem Nachwuchs bekommen. „Die Nandu-Henne legt etwa alle vier bis fünf Monate Eier“, erzählt Michael Schweminski. „Bisher wurde aber noch kein Ei ausgebrütet.“ Diesmal allerdings hat es geklappt.

Bei den aus Südamerika stammenden Laufvögeln brütet das Männchen die Eier aus. Nachdem die Henne sie gelegt hat, zieht der Hahn sie mit seinem Schnabel in das gebaute Nest. Um die 40 Tage hatte Nandu-Hahn Günther auf fünf Eiern gesessen und das Nest nur selten verlassen. Jetzt laufen fröhlich drei braune und zwei weiße kleine Küken, immer im Schutze ihrer Eltern, durch das Gehege. „Die zwei weißen Küken würde ich gerne behalten“, so Schweminski. „Die braunen würde meine Schwester gerne nehmen.“ Seit etwa neun Jahren haben Schweminski und Clarke die großen Wiesen und Ställe am Hüskesdyk gepachtet.

Die Affinität zu Tieren ist bei beiden schon seit der Kindheit gegeben. „Meine Großeltern hatten ein Haus mit einem riesigen Grundstück, da gab es immer Hühner und Kaninchen“, erzählt Michael Schweminski. „Bei einer Schafherde auf der Hafelsstraße haben wir uns als Kinder um verwaiste Lämmer gekümmert und Im Witschen gab es eine Jugendfarm. Dann kam irgendwann die erste eigene Ziege und irgendwann waren es 20.“ Schon früh hatten der heute 42-Jährige und sein Bruder außerdem eine Leidenschaft für Pferde entwickelt.

Heute gehören den beiden acht Pferde, die auf weiteren Weiden in Fischeln untergebracht sind. „Mit Tieren kann man einfach sehr gut abschalten“, so Schweminski. „Ich mag die Geräusche, die sie machen, ich mag ihren Geruch und es ist schön, wenn sie Nachwuchs bekommen.“ Natürlich gebe es auch Niederschläge. „Seit drei Jahren haben wir hier Probleme mit Fuchs und Mader“, berichtet er. „Sie haben fast alle Hühner und alle Pfauen die ich hatte, getötet.“ Seine Befürchtung: Der Fuchs könnte auch an die Nandus gehen.

Michale Schweminski, der als Heilerziehungspfleger arbeitet, hat auch eine Zusatzausbildung in tiergestützter Pädagogik, die er mit seinen Lamas am Hüskesdyk anbietet. „Ich hatte diesbezüglich schon einige Anfragen und es waren schon Gruppen mit Senioren und mit Menschen mit Behinderungen hier“, erzählt der Tierfreund. Auch Kindergeburtstage und sogar ein Junggesellinenabschied haben schon in dem kleinen Tierpark stattgefunden. Und welche Tiere stehen noch auf seiner Wunschliste? „Ich hätte gerne zwei Kamele“, so Schweminski. „Allerdings ist das hier momentan nicht realisierbar. Dazu bräuchten wir mehr Platz.“ Träumen darf man ja.