Polizeieinsatz Protest gegen Konzert der rechten Rapper

Update | Krefeld · Ein Auftritt von zwei rechten Rappern im „Bosi-Club“ am Ostwall ist am Samstagabend von einem größeren Aufgebot der Krefelder Polizei begleitet worden. Vor der Seidengalerie am Ostwall hatte sich eine Gegendemonstration aus rund 50 Personen gebildet.

Starke Polizeikräfte sicherten das Umfeld des Clubs in der Seidengalerie.

Foto: Andreas Drabben

Zum Protest aufgerufen hatte im Vorfeld unter anderem das Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie (die WZ berichtete). Nach Angaben der Polizei blieb alles friedlich.

Etwa 50 Besucher kamen
zu dem Konzert

In der Passage sicherten Beamte den Zugang zum Club im Kellergeschoss. Es soll nach Angaben eines Augenzeugen auch Personenkontrollen gegeben haben. Dies wollte die Polizei jedoch nicht bestätigen. Sie machte auch keine Angaben zur Zahl der eingesetzten Beamten. Beobachter vor Ort berichten von mehreren Dutzend. Das Konzert selbst wurde von etwa 50 Personen besucht.

Besucher des Konzerts vor dem Bosi-Club.

Foto: Andreas Drabben

Angekündigt worden war eine „Abschiebe-Hauptmeister-Party“ von Rappern namens „Proto“ und „Kavalier“. Laut einem Bericht von Zeit online heißt Proto eigentlich Kai Alexander Naggert. Er sei bei der Identitären Bewegung aktiv. Die IB zähle zur extremen Neuen Rechten, die sich vom Neonazismus abgrenzen wolle und Popkultur und Social Media strategisch einsetze.

Proto und Chris Ares (eigentlich Christoph Zloch) hatten 2019 das Musiklabel Neuer Deutscher Standard (NDS) gegründet. „Kavalier“ heißt bürgerlich Dominik Raupbach, auch er zählt zur NDS.

Der Name Bosi-Club ist schon alt: Die Bar wurde 1933 im Luftschutzkeller des Varietés „Seidenfaden“ eröffnet. Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg wurde das ganze Gebäude zerstört, nur die Bar blieb größtenteils unbeschadet. Der Name leitet sich seitdem von „bombensicher“ ab.