Ausstellung: ein Spiel der Farben und Dynamik in Schwarzweiß

Nicht von ungefähr hat die Wandinstallation, die der Schau insgesamt den Titel gegeben hat den schönen Namen "Kino". Sie ist die einzige Arbeit in Schwarzweiß und besticht durch ihre Dynamik und Eleganz gleichermaßen.

Krefeld. Ungewöhnlich farbenfroh ist die anlässlich von Kunst in Krefeld eröffnete Ausstellung in der Galerie Christian Fochem. Zu sehen sind neue Arbeiten von Jürgen Paas, einem Stammkünstler der Galerie. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der in Krefeld geborene und jetzt in Essen lebende Künstler mit dem Thema Farbe im Raum. Aus hintereinander geschichteten monochromen Farbtafeln hat er Farbarchive angelegt, ergänzt durch große, an alte Filmbänder erinnernde Rollen aus farbigem PVC.

Nicht von ungefähr hat die Wandinstallation, die der Schau insgesamt den Titel gegeben hat den schönen Namen "Kino". Sie ist die einzige Arbeit in Schwarzweiß und besticht durch ihre Dynamik und Eleganz gleichermaßen. Darüber hinaus zählt sie zu den neuerdings vom Künstler direkt auf die Wand aufgetragenen und somit temporären Werkstücken.

Ein schwarzer Kreis auf der Wand, der an einer leicht nach rechts versetzten Stelle das Weiß der Wand als kleinere Kreisform freilässt. In dem weißen Kreis dann das plastische Element einer kleinen Edelstahlrolle, darauf schwarze aufgerollte PVC-Bänder in unterschiedlicher Größe.

Wand und plastische Elemente treten in einen spannenden Dialog, der Strenge der gemalten Kreisform wird durch die von der Rolle herabhängenden Bändern entgegengewirkt.

Bei den anderen beiden direkt auf die Wand gebrachten Arbeiten, werden die gemalten Kreisformen mit den hintereinander angeordneten Farbtafeln zusammengebracht oder mit diesmal farbigen Bandrollen zu einem ebenfalls spannenden "Jeu de coleur" komponiert. Hellgrau mit Gelb, Türkis und Rot treffen da aufeinander.

Doch es ist nicht nur ein Spiel der Farben sondern auch der strengen Geometrie, die mal gemalt, mal plastisch in Erscheinung tritt und so mal starr, mal in bewegter Form sichtbar wird. Darüber hinaus ist es ein Spiel mit den Möglichkeiten, denn zumindest gedanklich ließe sich so manche Farbtafel oder Rolle ein wenig anders platzieren und würde so für ein völlig anderes Farbenspiel sorgen.

Dass das Ganze nicht beliebig wird, liegt am Künstler selbst, der mit einem unglaublichen Gespür für Farben und Formen im Raum wesentliche Grundvoraussetzungen für die Dinge schafft, ihnen zugleich genug Raum zur eigenen Entfaltung gibt.

Eine schöne Ergänzung sind die so genannten POPs, gerahmte Papierarbeiten, die auf kleinem Format ebenfalls kreisförmige Farbenspiele zeigen (bis 18. Oktober).