Dem 78-Jährigen gebührt ohne jeden Zweifel die Ehre, 60 Jahre der jetzt über 100-jährigen Geschichte des Tangos mitgeschrieben zu haben. Eine lebende Legende spielte da vor den 200 begeisterten Fans argentinischer Musik. Begleitet wurde er von Cesar Nigro an der Gitarre und Christian Gerber als zweitem Bandoneonisten.

Viele von Stazos insgesamt über 100 eigenen Kompositionen sowie Werke der Großmeister Astor Piazzolla und Carlos Gardel, spielte das Trio Stazo Mayor.

Seit seinem siebten Lebensjahr macht Stazo Bandoneon-Musik. Weit bevor die Tangomusik in den 80er Jahren u.a. durch Piazzola in Argentinien und in der Welt wieder neue Popularität gewann, gründete er das bekannte Sexteto Mayor, spielte mit Größen wie Osmar Madena oder Juan Carlos Cobian.

Das Repertoire des Abends war Stazos Ehefrau Manuela gewidmet. Nicht nur Tangos standen auf dem Programm, auch Walzer für den Hochzeitstanz und Milongas aus Buenos Aires wechselten einander ab.

Wie mit den unterschiedlichen Rhythmen, so spielte Stazo auch mit der Gefühlslage der Zuhörer. Das Trio rührte das Publikum zu Tränen mit einer langsamen Version von Piazzolas "Adios Nonnino", welches einem melancholischen Einschlafliedchen ähnelt. Und bei den feurigen Tangos wie der Eigenkomposition "Carmencita" bewies Stazo, dass er vielleicht nicht mehr so schnell laufen kann wie seine um Jahrzehnte jüngeren Mitspieler, aber mit seinen flinken Fingern auf dem Bandoneon so leicht nicht zu übertreffen ist.

Unprätentiös und mit viel Gefühl spielte das Trio seine Tangos. Die Fans lockten mit ihren stehenden Ovationen ein paar Zugaben heraus und standen zum Abschluss brav in der Schlange, um sich ihre Stazo-Mayor CDs signieren zu lassen.