Burg Linn: Ein russisch-deutscher Bilderreigen
Mussorgsky und Schumann im Serenadenkonzert.
Krefeld. Die beiden Länder vereinigt Olga Andryushchenko schon in ihrer Biografie: In Moskau wurde sie geboren, 2008 legte sie ihr Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Theater Hannover ab.
Derzeit lebt die Pianistin in Krefeld. Den Abend auf Burg Linn begann sie mit russischen Kompositionen. Romantisch verspielt erklangen von Michail Glinka (1804-1857) die Variationen über das Lied "Nachtigall" von Alybiev.
Schwergewichtiges, das man sich gut in großen Ölgemälden vorstellen kann, folgt mit den berühmten "Bildern einer Ausstellung" von Modest Mussorgsky (1839-1881). "Der Gnom" poltert, dann pirscht er sich wieder leise heran und von diesem Bild geht man fast wie auf Zehenspitzen zum "Alten Schloss".
An dieser Stelle ist für das Publikum schon längst klar, dass vor ihren Ohren ein prächtiges tönendes Gemälde entsteht, und die Künstlerin mit Hilfe einer großen Palette in feinsten Nuancen - musikalisch - zu malen versteht.
In ihrem zweiten Teil des Programms bietet Andryushchenko Robert Schumanns "Carnaval" in gleicher Vollendung. Auch hier "malt" sie akustische Bilder, bei denen jeder Pinselstrich gewissenhaft und bestmöglich gesetzt wird. Da erstaunt es auch nicht, dass das Publikum sich immer wieder Zugaben erklatscht.