Dinner for Two: Verrücktes Paar zum Liebhaben in der Kufa

Die anrührende Romanze bis ins Rentenalter ist beste britische Comedy.

Krefeld. Das Weihnachts-Special „Christmas Dinner for Two“ erzählt die skurrile Romanze zwischen William und Wilma. Die beiden sind total verklemmt, chaotisch, rührend naiv und derart liebenswert, dass man sie einfach ins Herz schließen muss.

Das Experiment der Kulturfabrik mit dem englischsprachigen Comedy-Theater von Autor und Hauptakteur Mark Britton mit Partnerin Krissie Illing am letzten Freitag darf als gelungen bezeichnet werden und hätte mehr Zuschauer verdient gehabt.

Dass die Aufführung auf Englisch war, störte ebenso wenig wie beim Neujahrsklassiker „Dinner for One“, weil der Textanteil gering ist und sich von selbst erklärt.

Wilma und William lassen ihre Seele sprechen — aus ihrem Spiel und ihrer Mimik, die hinter der des Komikers Mr. Bean alias Rowan Atkinson nicht zurücksteht.

Die beiden lernen sich kennen, als Kontaktlinsenverkäufer William, selbst mit Brille, bei Wilma zu Hause vorspricht. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Fortan beginnt ein urkomödiantisches Spiel, bei dem die Hauptakteure alle Register ziehen. Die Kostüme sind stimmig und werden je nach Szene unauffällig gewechselt: vom Brautkleid, Frack und Zylinder über String-Tanga, Negligee und Lockenwicklern bis zum Rentner-Outfit.

Hinreißende Tanzszenen zu Pop- oder zu Weihnachtsklängen wie „Last Christmas“, garniert mit Stepptanz, wechseln mit Slapstick zum Schieflachen.

Der bierernste Streit eines Paares, das sich im Alter gegenseitig mit kleinen Gehässigkeiten im Alltag zusetzt, gehört ebenso zum Spiel wie die schlussendliche Versöhnung zu den Klängen von „Stille Nacht“. Fazit: Unterhaltung zum herzhaften Lachen, ohne zum Klamauk zu verkommen.