Eric Bazilians besondere Vorliebe für Krefeld

Der Sänger überzeugte in der Kulturfabrik mit den Hooters, die sich in Philadelphia nahe der „Krefeld Street“ gründeten.

Für Sänger und Gitarrist Eric Bazilian war das Konzert in der Krefelder KuFa ein besonderes Erlebnis.

Foto: Ronald Wittek

Krefeld. Ein Kreis schließt sich. Das Konzert geht seinem Ende entgegen. Sänger und Gitarrist Eric Bazilian erklärt, warum der Auftritt in der Kulturfabrik für ihn und seine Band eine symbolische Bedeutung hat. Schon seit seiner Jugend ist ihm der Auftrittsort wegen einem Straßenamen in der Heimatstadt der Gruppe ein Begriff. Die „Krefeld Street“ liegt im Viertel „German Town“ in Philadelphia. Dort hat sich im Jahr 1683 die erste geschlossene Gruppe deutscher Siedler niedergelassen, die den weiten Weg aus Krefeld auf sich genommen hatte.

Werner Nickel, Besucher

The Hooters in der Kufa
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Natürlich schöpfen The Hooters aus dem Repertoire der 35-jährigen Bandgeschichte. Doch zur musikalischen Geschichtsstunde verkommt das Konzert in der Kulturfabrik nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Rockband ihre Hits aus den 80er-Jahren nicht einfach nur runter spielt.

Eric Bazilian und seine fünf Mitstreiter verleihen ihren Liedern durch ungewöhnliche Instrumentierung, unerwarteten Wendungen und abwechslungsreichen Intros neue Frische.

„Where Do The Children Go“ beendet Eric Bazilian, indem er die Melodie der luftigen Ballade im flotten Sechzehntel-Anschlag auf der Mandoline schrammelt. Zum getragenen „Graveyard Waltz“ liefern Sänger und Keyboarder Rob Hyman und Schlagzeuger Dave Uosikkinen ein jazzig angehauchtes Intro und spätestens als Bazilian bei der ersten Zugabe zur Blockflöte greift, wird deutlich, dass er es ernst meint, wenn er erklärt, dass das Musikmachen auch nach 35 Jahren immer noch „Work in Progress“ sei.

Gerade als das wilde Flöten-Solo auszuufern droht, bricht der Sänger kurz ab und stimmt die Tonfolge von „Johnny B“ an. Das Lied, das gerade hierzulande durch die Neuinterpretation der Rap-Gruppe Down Low in den 90ern nie so richtig aus den Gehörgängen verschwunden zu sein scheint. The Hooters werfen dem Publikum einen schnörkellosen Rocksound vor die Füße und erinnern daran, dass ihr wohl größter Hit nie so geknallt hat, wie in der Originalfassung. Die Tour der Hooters endet in ihrer Heimatstadt Philadelphia Das überzeugt nicht nur langjährige Fans. „Es war ein absolut genialer Auftritt. Ich habe sie zum ersten Mal gesehen und ich bin immer noch baff. Sie haben den Spaß an der Musik auf das Publikum übertragen“, sagt Zuschauer Werner Nickel nach dem Konzert. Die ausgedehnte Tour der Hooters endet in ihrer Heimatstadt Philadelphia.

Der Symbolik zuträglich wäre es, wenn ihr Weg über die gleichnamige Krefelder Straße im Viertel German Town führen würde. Doch auch abseits von Straßennamen könnte das Konzert wohl allen Beteiligten länger in Erinnerung bleiben. Sänger Eric Bazilian ließ sich jedenfalls angesichts des ohrenbetäubenden Applauses zu folgender Aussage hinreißen: „It’s better in Krefeld“.