Sie ist Schülerin von Klaus Fußmann, langjähriger Stammkünstler der Galerie. Der Zufall will es, dass derzeit im Krefelder Kunstverein die Arbeiten von Christopher Lehmpfuhl, ebenfalls Fußmann-Schüler, zu sehen sind.

Obgleich Taffet nicht ganz so exzessiv mit der Farbe umgeht wie Lehmpfuhl, hat auch sie eine Vorliebe für reliefartige Strukturen. Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit dem Spachtel, und schichtet die Ölfarben teilweise so, dass sie plastisch aus der Leinwand hervortreten.

Landschaften sind ihr bevorzugtes Sujet, wobei sie ihre Motive zunächst fotografiert und später im Atelier ausarbeitet. Oft macht sie die Landschaft um Berlin zum Thema. Dabei gestaltet sie herbstlich gefärbte Bäume an der Havel als ausgeprägte Reliefs, die zum Anfassen reizen.

Leuchtendes Gelb und Grün spiegelt die Frische auf Feldern und Wiesen nach einem Gewitter wider. Viel Raum nimmt der Himmel ein, der in strahlendem Hellblau oder gedämpftem Grauweiß erscheint.

Obwohl die Arbeiten realistisch wirken, bildet Taffet nicht ab. Sie vermittelt die Atmosphäre einer Landschaft, eine bestimmte Stimmung, die eine Jahreszeit oder das Wetter hervorrufen.

Dabei ist es bewundernswert, wie sie mit dem Spachtel auch kleinteilige Strukturen wie Blätter wiedergibt. Diese feine Differenzierung geht bei anderen Motiven leider verloren. So geraten die Gefäße in den Stillleben sehr flächig und grob, auch die Fassaden alter Giebelhäuser in Lüneburg verlieren in den Farbmassen ihre Kontur. Was bei den Landschaften grandios gelingt, erweist sich als nicht für alle Sujets gleichermaßen geeignet.

Friedrichstr. 49, geöffnet Mo.-Do. 10-15 Uhr; Fr. 10-13 Uhr; Sa. 10-14 Uhr; bis 25. Juni) MP