Chorkonzert: Die Fanfaren erschallen

Chor huldigt dem göttlichen D-Dur.

Krefeld. Zum Jubeln nahmen die Komponisten des 18. Jahrhunderts gerne die Tonart D-Dur. So kamen sie vor allem den Trompetern entgegen, deren Instrumente oft auf D gestimmt waren. Was wäre ein Loblied zu Ehren eines Herrschers — ob irdisch oder himmlisch - ohne Trompetenklang?

So strahlend festlich begann auch das Konzert des Schönhausen-Chors und des Neusser Kammerorchesters am Sonntag in St. Elisabeth. „Göttliches D-Dur“ war das Motto, und das selten aufgeführte Himmelfahrtsoratorium von Johann Sebastian Bach startete gleich mit Fanfarenschall und Paukenschlag.

Der Chor glänzte unter Leitung von Joachim Neugart mit einem jubilierenden Anfang, das „Lobet Gott“ klang so fröhlich und leicht, wie es in der Kirchenmusik leider selten ist. Als Solisten waren Sabine Schneider (Sopran), Petra Ehrismann (Alt), Cézar Dima (Tenor) und Achim Hoffmann (Bass) dabei.

Dem überzeugenden Einstieg folgte ein rein instrumentales Werk: Bachs Orchestersuite Nr. 3 — natürlich in D-Dur. Trompeten und Pauken auch hier. Der berühmteste Satz dieser Suite, das „Air“, war leider blass und ohne Spannung vorgetragen. Doch die nachfolgenden tänzerischen Sätze wie Gavotte und Bourrée waren wieder überzeugend.

Das dritte Werk des Konzerts stellte erneut den Gesang in den Vordergrund. Mozarts „Lauretanische Litanei“ passte gut in den Mai, den Marienmonat. Beim Vortrag des Schönhausen-Chors — vor allem bei seinem schwungvollen „Kyrie eleison“ — konnte man den fast noch jugendlichen Komponisten hören. Mozart lässt seine Litanei leise mit einem „miserere nobis“ — erbarme dich unser — ausklingen.

Das gebannte Publikum wagt zunächst kaum, diese Stimmung zu zerstören. Doch dann kam der verdiente lange Applaus.