Mit Humor gegen die Flut

Peter M. Heeser setzt medialen Bilderwelten originelle Ideen und klare Strukturen entgegen.

Krefeld. Wann ist ein Bild fertig? Für den Künstler Peter M. Heeser stellt sich diese Frage nicht. Für ihn ist ein Bild nie fertig, allenfalls beendet. Klar definieren kann der Künstler dagegen den Ausgangspunkt seiner Arbeiten: Es sind Seiten der Wochenzeitung "Die Zeit" , die er zu seinen ganz persönlichen Bildern gestaltet.

Einige dieser Werke kann man jetzt in den Räumen des Vereins "Kunst und Krefeld" an der Girmesgath sehen. Mit der von Meta Weber kuratierten Schau wird ein runder Geburtstag gefeiert: Heeser ist im Januar 70 Jahre alt geworden. Umso erfreulicher ist, dass Weber sich nicht für eine Retrospektive entschieden, sondern nur Arbeiten aus den vergangenen drei Jahren ausgewählt hat.

Eine Zeitungsseite ist mit Informationen und Bildern gefüllt. Heeser jedoch lässt viele Passagen unter weißer Farbe verschwinden. Manches schimmert noch durch, einzelne Sätze oder Wörter bleiben sichtbar, werden verändert. Dabei blitzt oft der Humor des Künstler durch: Aus "Liebe" macht er "Diebe".

Heeser schichtet auch das Papier, zeichnet und malt mit Kreide und Farben, so dass leicht reliefartige Strukturen entstehen. Neben den Bildern, die oft das Format einer Zeitungsseite haben, gibt es auch große mehrteilige Arbeiten, bei denen Buchstaben groß hervorgehoben sind. Ein "H" ist zu erkennen, an andere Stelle schimmert klein "Heidelberg" durch die Übermalung.

Heeser wählt aus, lenkt den Blick auf ungewöhnliche Dinge, lässt dem Betrachter jedoch auch viel Raum, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Mit ihrer dezenten Farbigkeit und ihren klaren, oft geometrischen Strukturen wirken seine Bilder der bunten Informationsflut, mit der wir tagtäglich konfrontiert werden, wohltuend entgegen. Diese Bilder teilen etwas mit, in unaufdringlicher, eher stiller Weise.