Sinfoniker: Schabernack trifft Schicksal

Start mit Kobold Kiko und russischen Kompositionen.

Krefeld. Mit einem vorwitzigen Kobold und schicksalsschweren Klangwelten starten die Niederrheinischen Sinfoniker in die neue Spielzeit. Pünktlich zum Theaterfest am Sonntag kehrt zunächst Kobold Kiko auf die Bühne zurück.

Der Kinderliebling mit den wirren grünen Haaren hat eine Agentur für Prinzen und Prinzessinnen in Not gegründet, und Dirigent Philip van Buren unterstützt ihn mit Melodie und Rhythmus. Im Theater auf Zeit (TaZ) wird das Kinderkonzert sogar zweimal angeboten.

Zum 1. Sinfoniekonzert in der kommenden Woche hat Generalmusikdirektor Graham Jackson ein ungleich ernsteres Thema gewählt: Schicksal. In Russland kennt man sich damit aus, weshalb alle drei Werke einen Bezug dorthin aufweisen: die Ouvertüre zur Verdi-Oper "Macht des Schicksals", Sergej Rachmaninows Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester sowie die 4. Sinfonie von Tschaikowsky. "Alles hochvirtuose Stücke. Genau das richtige zum Saisonauftakt", sagt Jackson.

Verdis Oper über die "Macht des Schicksals" wurde in St. Petersburg uraufgeführt. Tschaikowskys schrieb seine 4. Sinfonie - Beiname "Schicksalssinfonie" - im Jahr nach dem Scheitern seiner Ehe und seinem Selbstmordversuch. Als sich danach durch die Hilfe von Nadesha von Meck sein Schicksal zum Guten wandte, schrieb er die wunderbaren Sinfonien.

"Die Vierte ist sein Meisterwerk", betont Jackson. Im dritten Satz zupfen die Streicher ihre Instrumente: "Genial." Auch das dritte Werk des Abends, die Rhapsodie von Rachmaninow, ist schicksalhaft. Denn Paganini, der Geigenvirtuose, soll mit dem Teufel im Bund gewesen sein. Rachmaninow überträgt sein Geigenmotiv auf das Klavier. Als Solistin spielt Anna Malikova. Die am Niederrhein lebende Pianistin ist hochprämiert. boe/cel