So wird die Dame mit dem biedermeierlichen Kopfputz demnächst von ihren Pickeln, die in Wirklichkeit ein schädlicher Pilz sind, befreit werden. Auch Gottfried Püll, einstiger Krefelder Bürgermeister, wird bald wieder in alter Frische aus seinem Rahmen überm Kamin im Jagdschloss auf die Besucher herabblicken. Ihm war eine frühere Restaurierung schlecht bekommen. Das hatte einen Nachfahren auf den Plan gerufen, der sich an der Restaurierung beteiligen will.

Heide Gerritzen von den Linner Museumsfreunden und Museumsvize Christoph Dautermann wissen noch von anderen Interessenten zu berichten. So haben sich verschiedene hiesige Bilder- und Möbelrestauratoren gemeldet, die jeweils ein Objekt unter ihre Fittiche nehmen wollen. Dautermann: "Ob Geld oder fachliche Arbeit. Das kommt für uns auf das Gleiche heraus."

Heute stellt die WZ zwei weitere Bildnisse vor, die der Aufrischung harren. Beide Male schuf sie ein Maler Weyersberg, der sie im Jahre 1793 als Ölkreidezeichnungen fertigte; beide stammen sie aus der Stiftung der von der Leyens. Abgebildet ist einmal ein Johann Paul Giesbers in blauem Uniformrock mit friederizianischer Zopffrisur. Das Medaillonbild zeigt keine größeren Beschädigungen und ist mit wohl 200 Euro für die Nachwelt zu erhalten. Das andere Medaillon zeigt Maria Barbara Graver, Witwe des Wilhelm von der Leyen. Sie trägt eine schwarze Haube mit Band und Rüschenbesatz und unter dem Kinn eine Schleife. Über ihr braunes Kleid hat sie ein weißes Schultertuch geworfen. Ihr Gesicht ist von vielen Stockflecken verunziert.

Interessenten, die zur Restaurierung beitragen wollen, wenden sich an das Museum Burg Linn (Ruf: 570036). Christoph Dautermann zeigt gerne auch andere Schadenfälle im Jagdschloss.