Rittersaal: Der große Zauber der Musik des Barock

Das Ensemble Baroque de Limoges gab ein Konzert mit alten Instrumenten.

Krefeld. Die erste Burgserenade im neuen Jahr dem Publikum ein barockes Konzertjuwel beschert. Das Ensemble Baroque de Limoges begeisterte mit hochkarätiger Kunst im ausverkauften Rittersaal. Das Septett, regelmäßig bei den Leipziger Bachtagen und den Salzburger Mozartwochen vertreten, spielt auf historischen Instrumenten und stellt die Lebendigkeit der Barockmusik in den Vordergrund.

Nur vier Stücke umfasste der Abend, der Bach in Beziehung zur französischen Musik seiner Zeit setzte. Den Auftakt bildete die Ouvertüre D-Dur "im französischen Stil" von Telemann, eigentlich eine mehrteilige Suite von Tänzen, die sich von Stück zu Stück durch Wechsel im Tempo auszeichnet. Christoph Coin, Cellist und Leiter, spielte dazu auf einer Viola da Gamba aus dem 17. Jahrhundert. Die weltliche Bach-Kantate (BWZ 209) wies, etwas ungewöhnlich, gleich zwei Rezitative und Arien für Sopran auf. Christina Stegmaier lotete mit makelloser Stimmführung die elegischen und heiteren Passagen aus. Nach der Pause begeisterte die Flötistin Maria Tecla Andreotti mit virtuosen Soli im Concerto à 5 e-moll von Buffardin. Der Zeitgenosse Bachs war selbst ein berühmter Flötist in der Dresdner Hofkapelle.

Zum Höhepunkt des Abends wurde das 5. Brandenburgische Konzert, bei dem auch Andrés Gabetta (Violine) und Jan Willem Jansen (Cembalo) brillierten. Während sich das Cembalo gegen Ende des ersten Satzes vollständig von den anderen Instrumenten löst und in einer großartigen Kadenz mit schwindelerregenden Läufen ins Zentrum rückt, stimmen im zweiten Satz Flöte und Violine in den melancholischen Klagegesang ein. Im präzise und feinsinnig aufeinander abgestimmten Zusammenspiel der Musiker entfaltete sich der ganze Zauber dieses Meisterwerks. Das Publikum war begeistert.