Sinfoniker: Der nächste Kandidat stellt sich vor

Dirigent Rasmus Baumann möchte die Jackson-Nachfolge antreten — erster Termin am Freitagabend.

Krefeld. Gleich zwei Dirigenten leiten das vierte Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker. Der eine ist inzwischen ein bekanntes Gesicht in Krefeld: der zweite Kapellmeister Andreas Fellner. Der andere heißt Rasmus Baumann, er stellt sich als weiterer Kandidat für den Posten des künftigen Generalmusikdirektors dem Konzertpublikum vor. Im Dezember hatte bereits Mikhel Kütson seine Visitenkarte abgegeben, im Juni folgt Roger Epple. Danach wird entschieden, wer die Nachfolge von Graham Jackson antritt.

Baumann, Jahrgang 1973, ist seit der Saison 2008/09 Chefdirigent des Musiktheaters seiner Heimatstadt Gelsenkirchen. Er gewann vor zwei Jahren den Sonderpreis des Dirigentenforums. Für seinen Vorstellungstermin hat sich der junge Dirigent, der nach eigenen Worten die Grenzen zwischen U- und E-Musik nicht ziehen mag, mit einem zeitgenössischen Werk und zwei bedeutenden Klassikern ein vielseitiges Programm vorgenommen.

So bildet den Anfang ein 1991 in Werl uraufgeführtes Werk von Stefan Heucke, zurzeit „Composer in Residence“ am hiesigen Theater. Unter dem Titel des Schiller-Zitats „Auch das Schöne muss sterben“ wird Musik „für 23 Soloinstrumente“ erklingen. Acht Bläser und drei Streichquintette interpretieren dabei im Kreis sitzend das rund zwölfminütige Stück. Dadurch entsteht eine Art Surround-Sound.

Auf einen ähnlichen Effekt zielt die „alte deutsche Aufstellung“, die Rasmus Baumann für Robert Schumanns dritte Sinfonie wählt, die sogenannte „Rheinische“. Die Geigen im Orchester sitzen sich gegenüber und bauen in der von Erhabenheit und Heiterkeit bestimmten Komposition ein Spannungsverhältnis auf.

Vor der Pause interpretiert das renommierte Boulanger-Trio das „Tripelkonzert“ von Ludwig van Beethoven. Drei Instrumente treten solistisch hervor, bilden aber auch eine Einheit mit dem begleitenden Orchester. jek

Termine sind Freitag, 18. März, sowie Dienstag, 22. März, im Seidenweberhaus. Beginn: jeweils 20 Uhr. Zuvor gibt Stefan Heucke eine Einführung.